Mit 1.500 Euro monatlicher Bruttorente bist du im Ruhestand finanziell gut aufgestellt – zumindest auf den ersten Blick.
Doch wie viel bleibt dir nach Abzügen von Steuern und Sozialabgaben tatsächlich übrig?
Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab: Deinem Renteneintrittsjahr, deiner Krankenversicherung, ob du Kirchensteuer zahlst und wie dein steuerfreier Anteil aussieht. In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, was du bei 1.500 Euro Bruttorente erwarten kannst und mit welchem Nettobetrag du rechnen kannst.
Steuern & Sozialversicherungsbeiträge: Diese Abgaben musst du von deiner Rente abziehen
Die Rente in Deutschland wird nach dem Prinzip der nachgelagerten Besteuerung behandelt.
Das bedeutet, dass der steuerpflichtige Anteil der Rente im Laufe der Jahre immer weiter ansteigt. Für Rentner, die 2025 in den Ruhestand gehen, liegt dieser Anteil bei 83,5 %. Anders ausgedrückt: Von deinen 1.500 Euro Bruttorente sind 83,5 % steuerpflichtig, während 16,5 % steuerfrei bleiben. Der steuerfreie Anteil bleibt über die gesamte Rentenzeit konstant.
Doch das ist nicht alles: Zusätzlich fallen Sozialversicherungsbeiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung an. Hier eine kurze Übersicht:
- Krankenversicherung der Rentner (KVdR):
Du zahlst 8,05 % deiner Bruttorente für die Krankenversicherung (inkl. Zusatzbeitrag). - Pflegeversicherung:
Für Rentner mit Kindern liegt der Beitrag bei 3,6 % der Rente. Für Kinderlose steigt der Satz auf 4,2 %, da hier ein Zuschlag hinzukommt.
Beispiel für 1.500 Euro Bruttorente: Wie viel netto bleibt dir?
- Für die Krankenversicherung werden etwa 120,75 Euro abgezogen.
- Für die Pflegeversicherung sind es zusätzlich 63 Euro, wenn du kinderlos bist.
Das ergibt allein für die Sozialabgaben eine Belastung von rund 183,75 Euro monatlich.
1.500 Euro Rente: Wie viel Steuern musst du zahlen?
Die Steuerberechnung ist etwas komplizierter, da nicht die gesamte Bruttorente versteuert wird. Hier zählt nur der steuerpflichtige Anteil. Für 2025 beträgt dieser wie erwähnt 83,5 %. Also werden bei einer Rente von 1.500 Euro monatlich rund 1.252,50 Euro als steuerpflichtig angerechnet.
Allerdings kannst du dir den Grundfreibetrag zunutze machen, der im Jahr 2025 bei 12.084 Euro jährlich liegt. Das bedeutet, dass du monatlich nur Steuern auf die Differenz zwischen dem steuerpflichtigen Anteil und dem Freibetrag zahlst.
Beispielrechnung:
- Bruttorente: 1.500 Euro pro Monat
- Steuerpflichtiger Anteil: 1.252,50 Euro
- Grundfreibetrag: 1.007 Euro pro Monat
- Steuerpflichtige Differenz: 1.252,50 Euro – 1.007 Euro = 245,50 Euro
Auf diese 245,50 Euro wird der Einkommensteuersatz angewendet. Für kleinere Renten greift der Eingangssteuersatz von 14 %, was bedeutet, dass auf diesen Betrag etwa 34,37 Euro Steuern anfallen. Zusätzlich wird der Solidaritätszuschlag von 1,89 Euro berechnet.
Optional kommt noch die Kirchensteuer hinzu, die z. B. in Bayern oder Baden-Württemberg 8 % beträgt, in anderen Bundesländern 9 %. Für 34,37 Euro Einkommensteuer wären das weitere 3,09 Euro.
Ergebnis:
- Ohne Kirchensteuer beträgt die Steuerlast ca. 36,26 Euro pro Monat.
- Mit Kirchensteuer liegst du bei etwa 39,35 Euro pro Monat.
Wie viel netto bleibt dir von 1.500 Euro Rente nach Steuern und Sozialabgaben?
Bei einer Bruttorente von 1.500 Euro im Monat stellt sich natürlich die Frage, wie viel davon tatsächlich übrig bleibt, wenn alle Steuern und Sozialabgaben abgezogen sind.
Zuerst musst du berücksichtigen, dass ein großer Teil der Abzüge auf die Sozialversicherungsbeiträge entfällt. Dazu zählen die Kranken- und Pflegeversicherung. Als Rentner zahlst du bei der Krankenversicherung etwa 8,05 % deiner Bruttorente. Das beinhaltet den regulären Beitragssatz von 7,3 % sowie den Zusatzbeitrag von durchschnittlich 0,75 %. Für die Pflegeversicherung kommt ein Beitrag von 3,6 % hinzu, sofern du Kinder hast. Bist du kinderlos, steigt dieser Beitrag auf 4,2 %.
Was bedeutet das für deine Abzüge im Detail?
- Krankenversicherung: 120,75 Euro (8,05 % von 1.500 Euro).
- Pflegeversicherung: 54 Euro mit Kindern oder 63 Euro ohne Kinder.
- Gesamte Sozialabgaben: Zwischen 174,75 Euro und 183,75 Euro im Monat.
Zusätzlich kommt die Steuer ins Spiel. Der steuerpflichtige Anteil deiner Rente beträgt im Jahr 2025 genau 83,5 %, was bei 1.500 Euro monatlich 1.252,50 Euro steuerpflichtiges Einkommen ergibt. Glücklicherweise kannst du den Grundfreibetrag in Höhe von 12.084 Euro im Jahr (oder 1.007 Euro pro Monat) davon abziehen. Nach dieser Rechnung bleiben monatlich nur 245,50 Euro übrig, die tatsächlich versteuert werden müssen.
Auf diesen Betrag wird der Eingangssteuersatz von etwa 14 % angewendet:
- Einkommensteuer: 34,37 Euro
- Solidaritätszuschlag: 1,89 Euro
- Kirchensteuer (optional): 3,09 Euro (falls du kirchensteuerpflichtig bist).
Unterm Strich bedeutet das:
- Netto-Rente mit Kirchensteuer: 1.276 Euro
- Netto-Rente ohne Kirchensteuer: 1.280 Euro
Die Sozialabgaben machen also den größten Teil der Abzüge aus. Die Steuerlast bleibt bei einer moderaten Rente wie dieser überschaubar, solange dein steuerpflichtiges Einkommen nicht zu weit über dem Grundfreibetrag liegt.
Das zeigt, wie wichtig es ist, die Abzüge genau zu kennen. Mit etwa 1.276 bis 1.280 Euro netto kannst du dein Budget für den Ruhestand gut planen. Es bleibt jedoch ratsam, im Vorfeld genau hinzuschauen – besonders, wenn Zusatzkosten wie private Versicherungen oder besondere Ausgaben dazukommen könnten.
Fazit: So viel bleibt dir netto – und so kannst du sparen
Nach allen Abzügen bleiben dir von einer Bruttorente von 1.500 Euro im Monat etwa 1.276 bis 1.280 Euro netto, abhängig davon, ob du Kirchensteuer zahlst oder nicht.
Die größten Abzüge sind dabei die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung, während die Steuerbelastung dank des Grundfreibetrags für viele Rentner relativ gering ausfällt. Doch auch bei einer moderaten Steuerlast ist es sinnvoll, schon im Vorfeld nach Möglichkeiten zu suchen, wie du mehr aus deiner Rente herausholen kannst.
Mit diesen Tipps kannst du als Rentner Steuern sparen:
- Steuerfreibeträge nutzen: Prüfe, ob du weitere Freibeträge geltend machen kannst, z. B. für außergewöhnliche Belastungen wie Krankheitskosten oder Behinderung. Das kann deine Steuerlast deutlich senken.
- Ausgaben genau dokumentieren: Halte alle Quittungen und Rechnungen für Arztbesuche, Medikamente oder Pflegekosten fest. Diese Ausgaben können steuerlich abgesetzt werden und mindern dein zu versteuerndes Einkommen.
- Krankenkasse vergleichen: Die Höhe des Zusatzbeitrags variiert je nach Krankenkasse. Ein Wechsel zu einer günstigeren Krankenkasse kann dir jedes Jahr mehrere hundert Euro sparen, ohne dass du Abstriche bei den Leistungen machen musst.
- Pflegeversicherung optimieren: Wenn du Kinder hast, zahlst du einen geringeren Beitragssatz. Falls das bei dir nicht berücksichtigt wird, solltest du deine Rentenversicherung darauf ansprechen.
- Wohngeld prüfen: Wenn deine Netto-Rente gering ausfällt und du hohe Wohnkosten hast, kann ein Antrag auf Wohngeld dir finanzielle Entlastung bringen.
- Zusätzliche Einnahmen: Auch im Ruhestand kannst du dir durch kleine Nebenjobs oder Vermietungen steuerfreie Nebeneinkünfte sichern. Bis zu 520 Euro im Monat sind hier steuerfrei.
- Investitionen in die Altersvorsorge: Falls du noch Rücklagen hast, kannst du sie so anlegen, dass sie steueroptimiert Erträge abwerfen – beispielsweise mit einem ETF-Sparplan oder einer Immobilie, die du vermietest.
- Steuererklärung nicht vergessen: Viele Rentner wissen nicht, dass sie mit einer Steuererklärung ihre Belastung senken können. Oft können Werbungskostenpauschalen, Handwerkerleistungen oder Spenden abgesetzt werden.
Lange Rede, kurzer Sinn: Mit etwas Planung kannst du dir von deinen 1.500 Euro Rente deutlich mehr netto sichern. Jede Optimierung – sei es durch kluge Steuertricks, geringere Sozialabgaben oder zusätzliche Einkünfte – bringt dir ein Plus, das deinen Alltag im Ruhestand entspannter macht