Du hast die Basics des Investierens drauf, doch jetzt willst Du Dein Portfolio spannender gestalten – ohne unnötige Risiken? Dieser Artikel von stock3-Expertin Floriana Hofmann zeigt Dir, wie Du mit Themen-ETFs, Dividendenaktien und Zukunftsbranchen die perfekte Balance zwischen Sicherheit und Wachstum findest.
Von Floriana Hofmann, Teamlead Redaktion bei stock3
Du hast also Dein erstes Depot eröffnet und ein paar ETFs gekauft. Herzlichen Glückwunsch!
Doch jetzt fragst Du Dich: „Und was jetzt? Bleibt es dabei, oder kann ich mein Depot noch ein bisschen aufpeppen?“ Keine Sorge, Du bist nicht allein. Viele Einsteiger:innen möchten nach den ersten Schritten an der Börse etwas mehr Action, aber ohne dabei schlaflose Nächte zuriskieren. In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Du Dein Anfängerdepot mit ein paar gezielten Strategien und Überlegungen aufwerten kannst – mit Pep, aber ohne große Risiken einzugehen.
Grundprinzipien für ein sicheres „Aufpeppen“
Stell Dir Dein Depot wie einen Garten vor. Du hast vielleicht schon ein paar solide, robuste Pflanzen (also Standard-ETFs), die langfristig wachsen. Aber vielleicht fehlt Dir noch das gewisse Etwas: ein paarbunte Blumen, die Deinem Garten das Besondere verleihen. Diese Blumen könnten Aktien aus spannenden Zukunftsbranchen, Dividendenaktien oder andere Anlageideen sein. Ziel ist es, Dein Depot interessanter und vielseitiger zumachen, ohne dabei das Fundament zu gefährden.
Bevor wir loslegen, eine wichtige Regel: Ein Anfängerdepot sollte immer eine solide Basis, die oben genannten soliden Pflanzen, haben. Dasheißt, mindestens 70–80 Prozent Deiner Anlagen sollten in breit gestreuten ETFs oder stabilen Einzelwerten liegen. Diese Basis ist Dein Sicherheitsnetz.
Wenn Du mit dem Gedanken spielst, „Pep“, also bunte Blumen,hinzuzufügen, beschränke dies auf einen kleinen Teil Deines Depots – zum Beispiel 10–20 Prozent, maximal aber 30 Prozent. So bleibt das Risiko überschaubar, und selbst wenn eine Idee nicht aufgeht, steht Dein Depot nicht gleich auf der Kippe. Ein Garten, der nur aus bunten Blumen besteht, kann ebenfalls schnell überladen wirken und damit unästhetisch ein.
Möglichkeit 1: Themen-ETFs
Themen-ETFs sind ein idealer Weg, um in spannende Bereichezu investieren, ohne sich auf ein einzelnes Unternehmen festlegen zu müssen. Beispiele sind ETFs auf Künstliche Intelligenz oder Erneuerbare Energien. Sie bieten Dir eine breite Streuung innerhalb eines bestimmten Sektors. So kannst Du Trends nutzen, ohne zu viel Risiko einzugehen.
Ein Beispiel: Der iShares Global Clean Energy ETF investiert in Unternehmen aus der Branche erneuerbarer Energien. Wenn Du an die Zukunft von Wind- und Solarenergie glaubst, könnte das eine spannende Ergänzung sein.
Möglichkeit 2: Dividendenaktien für Stabilität und Cashflow
Dividendenaktien sind wie Obstbäume in Deinem Garten: Sie liefern regelmäßige Erträge in Form von Dividenden. Beispiele sind Unternehmen wie Coca-Cola, Procter & Gamble oder deutsche Klassiker wie Allianz und die Münchener Rück.
Mit Dividendenaktien kannst Du Dein Depot nicht nur stabiler machen, sondern auch eine kleine „Taschengeld-Maschine“ aufbauen. Stell Dir vor, Du bekommst jedes Jahr eine Dividende, die Du entweder reinvestierst oder für eine kleine Belohnung verwendest – zum Beispiel einen Restaurantbesuch.
Möglichkeit 3: Risikobewusste Einzelaktien wählen
Wenn Du bereit bist, ein bisschen mehr Risiko einzugehen, können Einzelaktien spannend sein.
Dabei ist es wichtig, nicht blind auf vermeintliche Geheimtipps zu setzen, sondern gut zu recherchieren. Eine gute Anlaufstelle dafür ist ein Börsennachrichtenportal wie stock3.com. Hier schreiben Expert:innen mit jahre- und teilweise jahrzehntelanger Börsenerfahrung fundierte Analysen zu beliebten Einzelwerten und auch jenen, die noch nicht jede:r kennt.

Welche Aktien könnten für Dich in Frage kommen?
Ein Beispiel: Angenommen, Du bist ein Fan von Videospielen.
Dann könntest Du Dichmit Firmen wie Electronic Arts oder Activision Blizzard beschäftigen. Sie profitieren von der wachsenden Gaming-Industrie.
Aber Achtung: Einzelaktien können auch stark schwanken. Deshalb nur einen kleinen Teil Deines Budgets hier investieren.
Weitere Tipps für Einzelaktien: Zukunftsbranchen ins Visier nehmen …
Die Welt verändert sich, und Unternehmen, die in innovativen Bereichen tätig sind, können langfristig großes Potenzial haben.
Beispiele für solche Zukunftsbranchen sind:
· Erneuerbare Energien: Unternehmen wie SolarEdge oder FirstSolar profitieren von der Energiewende.
· E-Mobilität: Hersteller wie Tesla oder BYD und Zulieferer wie Samsung SDI (Batterien) oder ST Microelectronics (Chips für Lade-und Leistungssysteme)
· Künstliche Intelligenz (KI): Tech-Giganten wie Nvidia und Alphabet (Google) oder kleinere Spezialisten wie Palantir.
Ein Beispiel aus dem Alltag: Stell Dir vor, Du kaufst ein Elektroauto. Während Du es lädst, fragst Du Dich: „Wer stellt eigentlich diese Ladestationen her?“ Genau solche Fragen können Dir helfen, spannende Anlagemöglichkeiten zu entdecken.
… und Megatrends erkennen
Megatrends sind langfristige Entwicklungen, die die Welt verändern. Dazu gehören etwa:
· Demografischer Wandel: Unternehmen im Gesundheitswesen oder der Altenpflege wie Fresenius oder Novo Nordisk.
· Digitalisierung: Cloud-Computing-Firmen wie Salesforce oder Infrastrukturunternehmen wie Amazon Web Services.
· Nachhaltigkeit: Firmen, die auf Recycling oder Ressourcenschonung setzen, etwa Umicore (Recycling von Batterien).
Ein Alltagstipp: Schau Dich um und achte darauf, was gerade„in“ ist. Nutzen Deine Freund:innen eine bestimmte App? Trinken sie Hafermilch statt Kuhmilch? Auch solche Trends können spannende Hinweise sein.
Wichtiger Tipp: Nicht von Emotionen leiten lassen
Egal, wie Du Dein Depot aufpeppen möchtest: Lass Dich nicht von kurzfristigen Hypes oder Emotionen leiten.
Ein Paradebeispiel ist der Bitcoin-Boom: Viele Anleger:innen sprangen auf, als der Kurs durch die Deckeging, und verkauften in Panik, als er wieder fiel. Grundsätzlich können aber auch Kryptowährungen eine spannende Option sein, um etwas Pep in Dein Depot zubringen.
Es gilt: Informiere Dich gründlich, setze klare Ziele und bleibe geduldig. Erfolg an der Börse ist oft das Ergebnis von langfristigem Denken.
Ein Beispiel-Depot für Einsteiger mit Pep
Zum Abschluss noch ein konkretes Beispiel, wie ein Anfängerdepot mit Pep aussehen könnte:
Basisinvestments (70 %):
- 50%: MSCI World ETF (z. B. iShares Core MSCI World)
- 20%: Emerging Markets ETF (z. B. Vanguard FTSE Emerging Markets)
Dividendenaktien (15 %):
- 5%: Coca-Cola
- 5%: Allianz
- 5%: Procter & Gamble
Zukunftsbranchen/Themen-ETFs (15 %):
- 5 %: iShares Global Clean Energy ETF
- 5 %: Einzelaktie Tesla
- 5%: Themen-ETF auf Gaming (z. B. VanEck Video Gaming and eSports ETF)
Mit einem solchen Mix hast Du ein solides Fundament, aber auch ein bisschen „Würze“ in Deinem Depot.
Fazit: Pep mit Plan
Dein Anfängerdepot mit Pep zu versehen, heißt nicht, unkontrolliert Risiken einzugehen. Es geht darum, mit überschaubaren Mitteln inspannende Bereiche zu investieren, die Dein Depot vielseitiger machen. Denk daran: Wichtig ist die Balance zwischen Sicherheit und Wachstum. Wenn Du diese Balance findest, wirst Du nicht nur mehr Spaß am Investieren haben, sondern auch langfristig profitieren.