Das kennst du bestimmt auch: Ein neues Auto soll her, aber dein Kontostand reicht dafür nicht aus. Die Lösung? Du nimmst einen Kredit bei deiner Bank auf. In der Zukunft sollst du den geliehenen Betrag dann inklusive Zinsen zurückzahlen. So ähnlich verhält es sich auch mit Anleihen, nur dass hier die Rollen vertauscht sind!
Was ist eine Anleihe eigentlich?
Du bist mit deinem zu niedrigen Kontostand nicht alleine, denn Unternehmen und Staaten geht es hin und wieder ähnlich! Und hier kommst du ins Spiel: Du kannst Unternehmen und Staaten Geld leihen, damit sie beispielsweise neue Maschinen kaufen können oder den Straßenasphalt ausbessern. Das wird über Anleihen gemacht. Nehmen wir als Beispiel eine Anleihe von Siemens. Du kaufst diese Anleihe für 100€. Dieses Geld fließt dann direkt zu Siemens, die damit eine neue Produktionshalle in der Türkei kaufen.
Wieso funktionieren Anleihen für Anleger:innen?
Ähnlich wie deine Bank beim Autokauf bekommst du jetzt Zinsen für dein ausgeliehenes Geld von Siemens, in unserem Beispiel 1%. Du bekommst jedes Jahr 1 Euro. Am Ende der 5 Jahre bekommst du wieder 1 Euro und zusätzlich deine 100 Euro zurück. Insgesamt hast du am Ende der 5 Jahre 105 Euro.
Was sind Vor- und Nachteile von Anleihen?
Anleihen werden von Anleger:innen manchmal unterschätzt. Sie eignen sich vor allem für kurz- und mittelfristige Geldanlage. Das bedeutet, dass du eher kurz- und mittelfristig den Wert deines Geldes hältst, anstatt langfristig Vermögen aufzubauen. Das kann Sinn machen, wenn du zum Beispiel eine größere Anschaffung oder eine Reise in den nächsten Jahren planst.
Die Vor- und Nachteile von Anleihen ergeben sich genau daraus. Anleihen schwanken kaum, vor allem wenn du dir Anleihen von politisch stabilen Staaten oder soliden Unternehmen aussuchst. Sie garantieren dir dafür aber auch geringe Renditen.
Anleihen sollten dein Portfolio also eher ergänzen, als es vollständig auszumachen. Wähle am besten einen langfristigen und breit gestreuten Ansatz, um Vermögen aufzubauen und greife zu Anleihen, wenn du ein Haus oder Auto kaufen möchtest, eine größere Reise planst oder aus anderen Gründen in einigen Jahren einen größeren Geldbetrag brauchst. Beachte dabei, was es auch bei langfristigen Investitionen zu beachten gibt: Investiere nur das Geld, das du im Anlagezeitraum nicht brauchst!
So kannst du in Anleihen investieren
Wenn du jetzt auf den Geschmack gekommen bist, gerne Kreditgeber:in für Unternehmen oder Staaten werden möchtest und damit deine Weltreise in fünf Jahren finanzieren möchtest, solltest du wissen, wie man in Anleihen investieren kann. Dabei gibt es diese Möglichkeiten:
Anleihen direkt kaufen
Wenn du eine bestimmte Anleihe im Auge hast, etwa eine nachhaltige Anleihe der deutschen Regierung, kannst du über deinen Broker in diese Anleihe investieren. Dabei kaufst du nur diese Anleihe, die du dir im Vorhinein ausgesucht hast.
Über aktiv gemanagte Fonds in Anleihen investieren
Wie bei Aktien gibt es auch für Anleihen Fonds. Hier investiert ein:e Fondsmanager:in dein eingesetztes Geld in verschiedene Anleihen oder auch andere Anlageklassen und nimmt dir damit die Entscheidung ab, in welche Anleihen du investieren solltest. Fondsmanager:innen lassen sich diese Leistung aber auch etwas kosten, was zu hohen Verwaltungsgebühren führt.
Anleihen-ETFs zum Investieren nutzen
Um das Problem der aktiv gemanagten Anleihenfonds zu umgehen, gibt es Anleihen-ETFs. Diese investieren für dich automatisiert in viele verschiedene Anleihen, damit dein Risiko so niedrig als möglich ist. Da die Anleihen automatisiert festgelegt werden, bezahlst du sehr niedrige Gebühren für dein Investment und stellst dich trotzdem breit auf.
Recap in a Heartbeat: Was sind Anleihen?
Bei Anleihen verleihst du Geld an Unternehmen oder Staaten und erhältst während der Laufzeit Zinsen. Anleihen von soliden Unternehmen und Staaten schwanken weniger als Aktien, dafür erhältst du aber auch weniger Rendite.
