Heute nehmen wir uns die Welt der ETFs vor. ETFs sind hoch im Kurs und vor allem junge Anleger:innen schwärmen von ihnen. Aber was gibt es bei deinem ersten ETF-Investment zu beachten? Lass uns gemeinsam herausfinden, welche Chancen und Risiken sich hinter dieser Abkürzung verbergen.
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Die Basics: Was sind eigentlich ETFs?
Bevor wir loslegen, klären wir erstmal die Grundlagen. “ETF” steht für "Exchange Traded Fund". Im Prinzip sind ETFs wie ein Einkaufskorb voller Aktien oder anderen Finanzprodukten wie Anleihen oder Rohstoffen. Sogar in Immobilien kannst du mit dem Bruder der ETFs, den REITs investieren. Wenn du in einen ETF investierst, kaufst du Anteile an diesem Einkaufskorb.
Das Tolle daran ist, dass du so in viele verschiedene Dinge gleichzeitig investieren kannst, ohne jede einzelne Aktie oder Anleihe kaufen zu müssen. Das erlaubt dir, breit gestreut und langfristig ohne viel Aufwand Vermögen aufzubauen. Wenn du dir selbst ein Portfolio aus Einzelaktien zusammengestellst, ist es unwahrscheinlich, dass du händisch in alle 1.600 Unternehmen aus dem MSCI World Index investierst. Gerade die Vielzahl an Unternehmen, in die du gleichzeitig investierst, hilft dir aber, die Schwankungen in deinem Portfolio zu reduzieren.
Der Unterschied zwischen ETFs und Fonds
Vielleicht denkst du jetzt: “Hey, das klingt ja wie ein Investmentfonds”. Aber hier kommt der Unterschied: bei ETFs bietet dein ETF-Anbieter (zum Beispiel Amundi, BlackRock oder Vanguard) dir an, automatisch in alle Unternehmen zu investieren, die in einem Index vertreten sind. Ein Index ist dabei so etwas wie ein Einkaufskorb für Aktien. Das können zum Beispiel die 40 wertvollsten Unternehmen in Europa, oder auch die 100 nachhaltigsten börsennotierten Unternehmen aus Schwellenländern sein.
Am beliebtesten und wohl bekanntesten sind aber ETFs, die den MSCI-World-Index abbilden. Diese investieren in 1.600 Unternehmen weltweit, aus 23 Ländern und 11 Branchen. Selbst wenn hier ein oder zwei Unternehmen pleitegehen würden, würdest du nichts davon mitbekommen.
Nun aber zu den Fonds: Diese investieren – wie ETFs – für dich in eine Vielzahl an Unternehmen, damit du nicht von der Entwicklung eines einzelnen Unternehmens abhängig bist. Bei Fonds sind es aber Fondsmanager:innen, die entscheiden, wann die Anteile an einem Unternehmen gekauft oder verkauft werden. Bei ETFs wird automatisch in alle Unternehmen investiert, die in dem jeweiligen Index vertreten sind.
Ein Beispiel macht’s klar: Wenn du zu deiner Hausbank gehst, kannst du vermutlich in einen Deutschland-Fonds investieren. Hier gibt es ein Team von Fondsmanager:innen in der Bank, die versuchen, so viel Rendite wie möglich mit Investitionen in deutsche Unternehmen zu erzielen. Wenn du allerdings bei ETF-Anbietern nachschaust, wirst du ETFs finden, die automatisiert für dich in die Unternehmen des deutschen Aktienleitindex (DAX) investieren. Damit hast du auf einen Schlag die vierzig größten und am meisten gehandelten Unternehmen Deutschlands in deinem Portfolio.
Fondsmanager:innen versuchen üblicherweise, eine bessere Rendite zu erzielen, als ETFs, die automatisch einen Index abbilden. Doch jetzt kommt die Crux an der Sache: Studien zeigen, dass mehr als die Hälfte der Fondsmanager:innen das gar nicht schaffen. Fonds sind zudem teurer als ETFs, weil hinter ihnen ein Team steht, das auch bezahlt werden muss.
Die wichtigsten ETF-Abkürzungen
Nachdem wir geklärt haben, wofür die Buchstaben E-T-F stehen und auch den MSCI World und den DAX kennengelernt haben, ist es an der Zeit, die wichtigsten ETF-Abkürzungen anzusprechen.
WKN: Die Wertpapierkennnummer
Die WKN dient dazu, deinen ETF eindeutig erkennbar zu machen. Du kannst an der WKN theoretisch sehen, um was für einen ETF es sich handelt und von welchem ETF-Anbieter er stammt. Sie ist also wie ein Barcode für dein Investment. Die WKN hat sechs Stellen.
ISIN: Die internationale Schwester der WKN
Die ISIN ist das internationale Pendant zur WKN und besteht aus zwölf Zahlen und Buchstaben. Du kannst dir WKNs und ISINs also wie Barcodes vorstellen. Wenn du die WKN über die Kasse drüber ziehst, erkennt der Computer direkt ohne Zweifel das Produkt.
Caps: Die größe der Unternehmen
Einige ETFs investieren bewusst in Small-, Mid- oder Large-Caps. Doch was ist damit gemeint? “Cap” steht für “Capitalisation” und gibt dir Auskunft darüber, wie viel Geld ein Unternehmen an der Börse wert ist. Large Caps sind somit beispielsweise große Unternehmen, die einen hohen Börsenwert haben.
Für Fortgeschrittene: KIID und UCIT
Im ETF-Kosmos gibt es noch viele weitere Abkürzungen. Für jene, die bereits ihre ersten ETF-Investments gemacht haben, sind da vor allem das KIID und das UCIT interessant. Diese könnt ihr im entsprechenden Artikel genauer kennenlernen.
ETF-Vorteile: Chancen von ETFs
Jetzt wird’s ernst. Kommen wir zu den konkreten Vor- und Nachteilen von ETFs. Gerade für Investment-Neulinge bieten ETFs viele Vorteile. Einige davon sind:
ETF-Vorteil #1: Kostenersparnis
ETFs haben meistens niedrigere Gebühren im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds. Das bedeutet, mehr von deinem Geld bleibt in deinem Portfolio und trägt dazu bei, dass du langfristig Vermögen aufbaust.
ETF-Vorteil #2: Diversifikation
Mit einem ETF kannst du einfach in viele verschiedene Aktien oder Anleihen investieren und dein Risiko verteilen. Das hilft dir, nicht von einzelnen Werten abhängig zu sein und mindert die Schwankungen in deinem Portfolio.
ETF-Vorteil #3: Transparenz
ETFs veröffentlichen immer, welche Aktien oder Anleihen sie halten. Das ist super, weil du immer weißt, worin du investierst. So kannst du zwar ohne viel Aufwand Vermögen aufbauen, gleichzeitig aber immer überprüfen, ob der ETF noch der Richtige für dich ist.
ETF-Vorteil #4: Komme immer an dein Geld
Du kannst ETFs an der Börse kaufen und verkaufen, wann immer die Börsen geöffnet sind. Die XETRA als wichtigster ETF-Handelsplatz in Deutschland hat etwa montags bis freitags von 09:30 bis 17:30 geöffnet. In Europa ist das üblicherweise Das gibt dir Flexibilität, vor allem im Vergleich zu anderen Investments wie etwa physischen Edelmetallen oder Immobilien, die du nicht sehr leicht wieder in bares Geld umwandeln kannst.
ETF-Vorteil #5: Investiere automatisiert
In ETFs kannst du auch mittels eines Sparplans investieren. Dabei wird dir eine von dir bestimmte Summe jeden Monat oder alle drei Monate von deinem Konto abgezogen und automatisiert in einen ETF investiert. Das ersetzt das klassische Sparkonto und ermöglicht dir, vom Zinseszinseffekt zu profitieren.
Umfassend informiert: ETF-Risiken
Natürlich haben auch ETFs Risiken. Diese solltest du kennen, bevor du dein erstes Investment machst:
ETF-Risiko: Kursrisiko
Die Preise von ETFs können schwanken, also könntest du Verluste erleiden. Je länger du investierst, desto unwahrscheinlicher ist es, dass du Verluste machst.
ETF-Risiko: Tracking-Fehler
Manchmal folgen ETFs ihrem Index nicht ganz genau. Das kann zu Abweichungen bei der Rendite führen. Diese Abweichungen sind aber im Normalfall sehr marginal.
ETF-Risiko: Portfolio aus dem Gleichgewicht
Wenn du in mehrere ETFs investierst, die sich unterschiedlich entwickeln, kann es sein, dass nach einer Zeit dein Portfolio nicht mehr aussieht, wie du es ursprünglich vorhattest. Passe dies immer wieder an, indem du unterrepräsentierte ETFs nachkaufst.
So, das war's! Jetzt kennst du die Chancen und Risiken von ETFs. Denk daran, vor jeder Investition gut zu recherchieren und sicherzustellen, dass sie zu deinen Zielen und deinem Risikoprofil passt. Mit diesem Wissen bist du auf dem besten Weg zu klugen Investmententscheidungen.
Wenn dieser umfassende Guide nicht gereicht hat, kannst du gerne in der kostenlosen beatvest-App vorbeischauen und spielerisch zum:zur Profi beim Investieren in ETFs werden.