Viele von uns spüren es täglich: Die Inflation hat das Leben spürbar teurer gemacht. Das Geld reicht gefühlt immer weniger weit, und nun erhöht auch die Deutsche Bahn ihre Preise weiter. Die steigenden Lebenshaltungskosten stellen viele Menschen in Deutschland vor die Frage: Wo führt das alles noch hin?
Doch während wir uns über teure Lebensmittel und steigende Preise ärgern, fällt etwas auf: Die Restaurants, Bars und Cafés sind so gut besucht wie nie. Können wir uns also doch mehr leisten, als wir glauben? Eine aktuelle Studie zeigt, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern der Europäischen Union besonders günstig abschneidet, wenn es um Ausgaben für Lebensmittel und Pflegeprodukte geht.
Deutsche Haushalte geben weniger für Lebensmittel aus
Eine neue Studie zeigt, dass in Deutschland nur 13,4 % des Konsums für Lebensmittel und Pflegeprodukte aufgewendet werden. Damit liegen wir im Vergleich zu anderen EU-Ländern auf dem ersten Platz – nirgendwo sonst ist der Anteil so niedrig. Aber warum ist das so?
Warum sind die Lebensmittelkosten in Deutschland vergleichsweise gering?
Es gibt mehrere Gründe, warum Deutsche relativ weniger für Lebensmittel ausgeben müssen:
- Höhere Einkommen: Die Einkommen in Deutschland sind im Schnitt höher als in vielen anderen EU-Ländern. Wer mehr verdient, muss prozentual gesehen weniger von seinem Einkommen für Grundbedürfnisse wie Essen und Hygieneprodukte ausgeben.
- Harter Wettbewerb: In Deutschland gibt es einen extremen Wettbewerb unter den Supermärkten. Jeder Supermarkt kämpft um die günstigsten Preise, um Kund
- anzulocken. Das drückt die Preise, auch wenn sie in letzter Zeit durch die Inflation gestiegen sind. Inflation bedeutet, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen insgesamt steigen und das Geld dadurch weniger wert wird.
- Angebotskäufe: Deutsche Verbraucher
- sind preisbewusst. Die Studie zeigt, dass der Anteil der sogenannten „Angebotskäufe“ um 14 % gestiegen ist – der höchste Anstieg in Westeuropa. Immer mehr Menschen achten gezielt darauf, Produkte im Sonderangebot zu kaufen.
Wofür geben Deutsche ihr Geld sonst aus?
Interessanterweise fließt in Deutschland nur etwa jeder vierte Euro in den Einzelhandel, also in den Kauf von Dingen wie Kleidung, Elektronik oder eben Lebensmitteln. In anderen EU-Ländern ist dieser Anteil höher. Stattdessen geben die Menschen hierzulande mehr Geld für Wohnen, Energie und Freizeitaktivitäten aus.
Mehr Raum für Sparen und Investieren
Trotz der hohen Lebenshaltungskosten zeigt der EU-Vergleich: Deutsche haben mehr Spielraum, um Geld zur Seite zu legen und zu investieren. Im Vergleich zu anderen Ländern fällt es hier einfacher, Vermögen aufzubauen. Das ist ein ermutigender Gedanke, gerade in Zeiten von steigenden Preisen und unsicherer wirtschaftlicher Lage. Natürlich kommt es immer auf die individuelle Situation an – doch in Deutschland gibt es weiterhin gute Möglichkeiten, langfristig Vermögen zu bilden.