Frauen verdienen im Beruf oft weniger als Männer, arbeiten häufiger in Teilzeit und übernehmen einen Großteil der unbezahlten Care-Arbeit.
Das Ergebnis? Eine massive Rentenlücke, die viele Frauen im Alter in finanzielle Schwierigkeiten bringt. Der sogenannte Gender Pension Gap zeigt klar, wie unterschiedlich die Renten von Männern und Frauen sind – und die Zahlen sind alarmierend. Doch was genau steckt dahinter, wie groß ist die Lücke wirklich, und was kannst du dagegen tun?
Wir liefern dir jetzt nicht nur die wichtigsten Fakten, sondern auch Ansätze, wie Frauen im Alter finanziell unabhängiger werden können.
Was ist der Gender Pension Gap?
Der Gender Pension Gap bezeichnet die Rentenlücke zwischen Frauen und Männern – also den Unterschied in den Alterseinkünften beider Geschlechter. Frauen erhalten in Deutschland im Schnitt 27 % weniger Rente als Männer. Ohne Hinterbliebenenrenten steigt diese Lücke sogar auf über 40 %.
Dieser Unterschied entsteht durch mehrere Faktoren: Frauen verdienen im Beruf häufig weniger als Männer (Gender Pay Gap), arbeiten öfter in Teilzeit oder unterbrechen ihre Karriere für Kindererziehung und Pflege von Angehörigen. Diese Einbußen im Erwerbsleben führen langfristig zu deutlich geringeren Rentenansprüchen.
Der Gender Pension Gap zeigt, dass die wirtschaftliche Benachteiligung von Frauen nicht mit dem Berufsleben endet – sie setzt sich im Alter fort. Besonders alarmierend: Viele Frauen sind dadurch stärker von Altersarmut bedroht.
Akuelle Statistiken: Wie steht es um den Gender Pension Gap in Deutschland?
Frauen arbeiten, sorgen, kümmern sich – und stehen im Alter oft finanziell schlechter da als Männer.
Der sogenannte Gender Pension Gap, also die geschlechtsspezifische Rentenlücke, ist in Deutschland auch 2025 noch gravierend. Frauen erhalten im Schnitt deutlich weniger Rente als Männer, was sie nicht nur finanziell einschränkt, sondern auch stärker von Altersarmut bedroht.
Wie groß die Unterschiede tatsächlich? Wir haben die wichtigsten Statistiken für euch zusammengefasst.
Frauen erhalten 27 % weniger Rente als Männer – mit erschreckenden Details
Fangen wir mit der wichtigsten Zahl an: Frauen bekommen im Alter im Durchschnitt 27,1 % weniger Rente als Männer.
Das bedeutet, dass sie jährlich etwa 18.700 Euro brutto (ca. 1.558 Euro pro Monat) beziehen, während Männer auf 25.600 Euro brutto (ca. 2.133 Euro pro Monat) kommen.
Ohne Hinterbliebenenrenten – also jene Ansprüche, die Frauen oft durch den Tod ihres Partners erhalten – ist die Lücke sogar noch größer. Dann beträgt der Gender Pension Gap satte 39,4 %. Besonders brisant: Diese „abgeleiteten Ansprüche“ verbessern die Statistik, zeigen aber, wie wenig eigenständige Altersvorsorge viele Frauen tatsächlich haben.
Die gesetzliche Rente: Männer verdienen fast 500 Euro mehr im Monat
Die Zahlen zur gesetzlichen Rente zeigen das Ausmaß der Ungleichheit noch deutlicher:
- Männer: Durchschnittlich 1.373 Euro brutto pro Monat.
- Frauen: Nur 890 Euro brutto pro Monat.
Das macht eine Differenz von 483 Euro – oder anders gesagt: Frauen erhalten rund 35 % weniger gesetzliche Rente als Männer. Dieser Unterschied spiegelt sich auch in der Lebensrealität vieler Frauen wider: weniger finanzielle Freiheit, weniger Spielraum und oft eine Abhängigkeit von anderen.
Altersarmut: Frauen sind besonders betroffen
Die Rentenlücke hat direkte Folgen: Frauen sind im Alter häufiger armutsgefährdet.
- 20,8 % der Frauen ab 65 Jahren gelten als armutsgefährdet – bei Männern sind es „nur“ 15,9 %.
- 15,4 % der Frauen geben mehr als 40 % ihres Einkommens für Wohnkosten aus. Bei Männern liegt dieser Anteil bei 11 %.
Die hohe Wohnkostenbelastung zeigt, wie wenig finanzieller Spielraum vielen Frauen bleibt. Besonders Alleinstehende oder Frauen ohne zusätzliche Ersparnisse haben hier zu kämpfen.
Regional betrachtet: Warum Ostdeutschland besser abschneidet
In Ostdeutschland sieht die Situation etwas besser aus. Historisch bedingt waren Frauen dort häufiger vollzeitbeschäftigt, was sich positiv auf die Rentenansprüche auswirkt.
- Westdeutschland: Gender Pension Gap von 31,5 %, ohne Hinterbliebenenrenten sogar 43,8 %.
- Ostdeutschland: Nur 6,1 %, ohne Hinterbliebenenrenten 18,6 %.
Das zeigt: Eine stärkere Einbindung von Frauen in den Arbeitsmarkt zahlt sich langfristig aus – buchstäblich.
Woher kommt der Gender Pension Gap?
Die Ursachen der Rentenlücke sind vielfältig, haben aber viel mit der Berufslaufbahn von Frauen zu tun.
1. Teilzeit und Erwerbsunterbrechungen: Fast 47,4 % der Frauen arbeiten in Teilzeit, vor allem wegen Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen. Weniger Arbeitszeit bedeutet aber auch geringere Einzahlungen in die Rentenkasse.
2. Gender Pay Gap: Frauen verdienen im Durchschnitt 18 % weniger als Männer. Weniger Gehalt führt automatisch zu weniger Rentenansprüchen.
3. Berufswahl: Frauen arbeiten häufiger in schlechter bezahlten Branchen wie Pflege, Erziehung oder Einzelhandel. Führungspositionen, die besser bezahlt sind, werden seltener von Frauen besetzt.
4. Hinterbliebenenrenten: Rund 29 % der Frauen beziehen Hinterbliebenenrenten, während dies bei Männern nur 6 % betrifft. Diese Ansprüche kaschieren statistisch die Lücke, zeigen aber auch die Abhängigkeit vieler Frauen.
Welche Branchen haben den größten Anteil am Gender Pension Gap?
Der Gender Pension Gap entsteht nicht nur durch individuelle Entscheidungen, sondern wird stark von den Branchen beeinflusst, in denen Frauen arbeiten.
In vielen Berufsfeldern verdienen Frauen weniger, arbeiten häufiger in Teilzeit und haben geringere Aufstiegschancen – alles Faktoren, die sich langfristig auf die Rentenansprüche auswirken.
Wir zeigen euch jetzt, welche Branchen besonders zum Gender Pension Gap beitragen und warum.
1. Finanzbranche: Hohe Gehälter, große Unterschiede
In der Finanzbranche gibt es hohe Gehälter – aber auch große Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Frauen verdienen hier bereits beim Einstieg 24 % weniger als ihre männlichen Kollegen. Mit zunehmender Berufserfahrung verschärft sich die Kluft: Nach mehreren Jahren beträgt der Unterschied bis zu 32 %.
Warum ist das relevant? Die Rentenansprüche hängen direkt vom Gehalt ab. Frauen, die in der Finanzbranche arbeiten, zahlen über Jahre hinweg weniger in die Rentenkasse ein – und das bei ohnehin hohen Beiträgen der Männer. Die Folge: Eine deutliche Benachteiligung im Alter, obwohl sie in einer gut bezahlten Branche arbeiten.
2. Beratung und Consulting: Viel Arbeit, wenig Anerkennung für Frauen
In der Beratungsbranche startet der Gender Pay Gap bei 13 % – ein Unterschied, der bereits beim Berufseinstieg deutlich ist. Nach 6 bis 10 Jahren wächst die Lücke jedoch auf 27 % an. Frauen verdienen hier im Durchschnitt bis zu 14.741 Euro brutto weniger pro Jahr als Männer.
Dazu kommt: Beratung erfordert oft hohe Verfügbarkeit und lange Arbeitszeiten, was Frauen, die Care-Arbeit übernehmen, benachteiligt. Die geringe Zahl an Frauen in Führungspositionen verstärkt das Problem zusätzlich. Diese strukturellen Nachteile wirken sich massiv auf die Rente aus.
3. Gesundheit, Soziales und Pflege: Niedriglöhne trotz hoher Verantwortung
Diese Branche ist stark weiblich geprägt: 63 % der Beschäftigten sind Frauen. Dennoch beträgt der Gender Pay Gap nach einigen Jahren Berufserfahrung 23 %.
Das Problem liegt hier in der Kombination aus niedrigen Gehältern und hohen Teilzeitquoten. Viele Frauen in der Pflege oder im sozialen Bereich arbeiten weniger Stunden, um Familie und Beruf zu vereinbaren. Die Folge: Geringe Rentenansprüche trotz jahrelanger Arbeit.
Besonders dramatisch: Diese Berufe sind gesellschaftlich essenziell, werden aber deutlich schlechter bezahlt als viele andere Branchen.
4. Medizin und Pharma: Großes Potenzial, große Unterschiede
Auch in der Medizin- und Pharmabranche gibt es erhebliche Unterschiede. Während der Gender Pay Gap beim Berufseinstieg bei 12 % liegt, wächst er nach 6–10 Jahren auf 22 %. Frauen verdienen hier im Schnitt jährlich 11.272 Euro brutto weniger als Männer.
Da diese Branche oft hohe Gehälter bietet, wirken sich diese Unterschiede besonders stark auf die Rentenzahlungen aus. Frauen, die weniger verdienen, zahlen entsprechend weniger Beiträge in die Rentenkasse ein – und das trotz gleicher Qualifikationen und Arbeit.
5. Versicherungsbranche: Ein unterschätzter Faktor
Die Versicherungsbranche zeigt ähnliche Muster: Nach einigen Jahren Berufserfahrung liegt der Gender Pay Gap hier bei 20 %. Das bedeutet, dass Frauen nicht nur weniger Gehalt, sondern auch weniger Rentenansprüche haben.
Hier zeigt sich erneut, wie sehr strukturelle Unterschiede – wie ungleiche Bezahlung und wenige Frauen in Führungspositionen – langfristig die finanzielle Sicherheit von Frauen beeinflussen.
Warum diese Branchen besonders zur Rentenlücke beitragen
Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sind in bestimmten Branchen besonders groß, weil mehrere Faktoren zusammenkommen:
- Teilzeitbeschäftigung: Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit, besonders in Branchen wie Pflege und Soziales. Weniger Arbeitsstunden bedeuten auch weniger Rentenbeiträge.
- Niedrigere Gehälter: Viele typische „Frauenberufe“ wie Pflege oder Erziehung sind generell schlechter bezahlt als „Männerbranchen“ wie Finanzen oder Technik.
- Karriereunterbrechungen: Branchen mit hohen Anforderungen an Verfügbarkeit (z. B. Beratung) führen dazu, dass Frauen häufiger ihre Erwerbstätigkeit für Kindererziehung oder Pflege unterbrechen.
- Wenige Frauen in Führungspositionen: In den meisten dieser Branchen sind Männer in besser bezahlten Führungspositionen überrepräsentiert, während Frauen oft in schlechter bezahlten Bereichen bleiben.
Diese branchenspezifischen Unterschiede führen dazu, dass Frauen im Alter deutlich geringere Rentenansprüche haben. Der Gender Pension Gap ist daher nicht nur ein individuelles Problem, sondern spiegelt auch die strukturelle Ungleichheit in der Arbeitswelt wider.
Die Zahlen zeigen klar: Frauen tragen in vielen Branchen die Hauptlast, verdienen aber weniger – und das bleibt auch im Alter spürbar. Wenn sich daran nichts ändert, bleibt der Gender Pension Gap eine Herausforderung für die Gleichstellung.
Wie beeinflusst die Berufserfahrung den Gender Pension Gap?
Je mehr Berufserfahrung, desto höher die Gehaltsschere – und das hat massive Auswirkungen auf die Rentenansprüche von Frauen. Der Gender Pension Gap wird maßgeblich durch die Unterschiede im Einkommen während des Erwerbslebens geprägt. Diese Lücke wächst mit der Zeit, da Frauen oft langsamer von Gehaltssteigerungen und Beförderungen profitieren als Männer. Die Zahlen zeigen, wie stark die Berufserfahrung den Gender Pension Gap beeinflusst.
Gender Pay Gap wächst mit den Jahren – und die Rentenlücke gleich mit
Mit zunehmender Berufserfahrung verstärkt sich die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern deutlich. Da die Rentenhöhe von den eingezahlten Beiträgen abhängt, wirkt sich diese Entwicklung direkt auf die Altersversorgung aus.
- Versicherungsbranche:
- Nach 0–3 Jahren Berufserfahrung: Gender Pay Gap bei 10 %.
- Nach 6–10 Jahren: Gender Pay Gap steigt auf 21 % – ein Anstieg um 11 Prozentpunkte.
- Gesundheit/Pflege:
- Einstieg: Lohnlücke bei 12 %.
- Nach einigen Jahren: Steigerung auf 22 %.
- Beratung/Consulting:
- Zu Beginn: 14 % Gender Pay Gap.
- Nach 6–10 Jahren: 22 % – Männer profitieren besonders von Gehaltssprüngen und Boni.
Das Muster ist klar: Mit jedem weiteren Jahr Berufserfahrung werden Frauen abgehängt, während Männer finanziell aufholen – mit Konsequenzen für die Rente.
Frauen zahlen fast 50 % weniger in die Rente ein
Über die gesamte Berufslaufbahn hinweg verdienen Frauen im Durchschnitt 49,8 % weniger als Männer. Dieser Gehaltsunterschied bedeutet, dass Frauen deutlich weniger in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen – und somit auch geringere Rentenansprüche erwerben.
Ein weiterer Faktor ist die betriebliche Altersvorsorge, die sich oft an den Gehältern orientiert: Auch hier sind Frauen klar im Nachteil.
Warum diese Unterschiede entstehen:
- Teilzeit: Frauen arbeiten deutlich häufiger in Teilzeit, etwa wegen Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen.
- Stagnierende Gehälter: Während Männer über die Jahre oft von Gehaltserhöhungen und Beförderungen profitieren, stagnieren die Gehälter von Frauen.
- Care-Arbeit: Frauen unterbrechen ihre Erwerbsbiografie häufiger, was sich negativ auf die Rente auswirkt.
Bildungsgrad und Karriereentwicklung: Bildung hilft – aber nicht genug
Frauen mit einem höheren Bildungsgrad sind weniger stark vom Gender Pension Gap betroffen. Ein Hochschulabschluss kann die Rentenlücke verringern, allerdings bleibt die Ungleichheit bestehen:
- Frauen ohne Berufsabschluss: Gender Pension Gap von 58,1 %.
- Frauen mit Hochschulabschluss: Gender Pension Gap reduziert auf 35,6 %.
Doch selbst mit akademischem Abschluss profitieren Männer im Laufe ihrer Karriere stärker von Gehaltssteigerungen. Das zeigt, dass höhere Bildung allein nicht ausreicht, um die Lücke zu schließen.
Wie du den Gender Pension Gap reduzieren kannst – Tipps und konkrete Beispiele
Die Rentenlücke zwischen Frauen und Männern ist ein Problem, das sich über ein ganzes Arbeitsleben aufbaut.
Aber es gibt Wege, diese Lücke zu schließen – oder zumindest zu verkleinern. Es braucht sowohl individuelle Entscheidungen als auch gesellschaftliche und politische Veränderungen. Hier erfährst du, was du tun kannst, um deinen Rentenanspruch zu verbessern, und welche Maßnahmen insgesamt notwendig sind.
Private Altersvorsorge aufbauen
Eine der effektivsten Möglichkeiten, den Gender Pension Gap zu reduzieren, liegt in der privaten Altersvorsorge. Frauen sollten frühzeitig anfangen, neben der gesetzlichen Rente auch in andere Vorsorgemodelle zu investieren.
- Beispiel: Stell dir vor, du legst ab deinem 30. Lebensjahr monatlich 100 Euro in einen ETF-Sparplan an. Bei einer durchschnittlichen Rendite von 6 % hast du bis zum Rentenalter über 100.000 Euro angespart. Das ist Geld, das du zusätzlich zu deiner gesetzlichen Rente erhältst und dir finanzielle Sicherheit gibt.
Wenn du es dir leisten kannst, erhöhe diesen Betrag. Selbst kleine Schritte machen langfristig einen großen Unterschied.
Verhandle dein Gehalt – regelmäßig
Viele Frauen unterschätzen, wie stark ihr Einkommen ihre spätere Rente beeinflusst. Jeder Euro, den du mehr verdienst, erhöht deine Rentenansprüche. Deshalb solltest du regelmäßig über Gehaltserhöhungen nachdenken und diese offensiv ansprechen.
- Beispiel: Angenommen, du arbeitest in einem Pflegeberuf und verdienst monatlich 2.600 Euro brutto. Mit einer Gehaltserhöhung von 5 % steigst du auf 2.730 Euro. Das mag kurzfristig wenig erscheinen, aber über Jahre hinweg summieren sich die zusätzlichen Rentenbeiträge auf mehrere tausend Euro.
Teilzeit hinterfragen
Es ist verständlich, dass viele Frauen wegen Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen in Teilzeit arbeiten. Aber: Teilzeit bedeutet nicht nur weniger Einkommen, sondern auch weniger Rentenansprüche. Wenn möglich, solltest du darauf achten, so früh wie möglich wieder in Vollzeit zurückzukehren.
- Beispiel: Eine Frau, die ab ihrem 35. Lebensjahr von einer 50 %-Teilzeitstelle (1.300 Euro brutto) wieder auf Vollzeit (2.600 Euro brutto) wechselt, verdoppelt ihre Renteneinzahlungen. Dieser Schritt kann den Gender Pension Gap erheblich verkleinern.
Natürlich ist das nicht immer einfach – aber oft helfen flexible Arbeitszeitmodelle oder Absprachen mit dem Partner, um Care-Arbeit fairer zu verteilen.
Kindererziehungszeiten clever nutzen
Die Zeiten, in denen du Kinder erziehst, werden teilweise auf deine Rente angerechnet. Aber wusstest du, dass du bei mehreren Kindern besonders profitieren kannst?
- Beispiel: Für jedes Kind, das vor 1992 geboren wurde, bekommst du 2,5 Rentenpunkte gutgeschrieben – das entspricht aktuell etwa 96 Euro pro Monat. Für Kinder, die nach 1992 geboren wurden, sind es 3 Rentenpunkte, also 115 Euro monatlich.
Wenn du deine Kindererziehungszeiten nicht richtig angerechnet bekommst, solltest du das unbedingt prüfen lassen. Oft kannst du das nachträglich korrigieren.
Betriebliche Altersvorsorge nutzen
Viele Unternehmen bieten eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) an, bei der du über Gehaltsumwandlung steuerlich gefördert für dein Alter vorsorgen kannst. Frag deinen Arbeitgeber danach – oft lohnt es sich.
- Beispiel: Wenn du monatlich 100 Euro aus deinem Bruttogehalt in die bAV einzahlst, legt dein Arbeitgeber in vielen Fällen noch etwas obendrauf. Über Jahrzehnte kommt hier eine beträchtliche Summe zusammen.
Care-Arbeit fairer verteilen
Ein großer Teil des Gender Pension Gap entsteht dadurch, dass Frauen mehr Care-Arbeit leisten – sei es Kindererziehung, Haushalt oder Pflege von Angehörigen. Sprich mit deinem Partner darüber, wie diese Aufgaben gerechter verteilt werden können.
- Beispiel: Statt dass du als Frau den Großteil der Kinderbetreuung übernimmst, könnte dein Partner z. B. ein paar Monate Elternzeit nehmen. Das entlastet dich beruflich und sorgt dafür, dass deine Erwerbsbiografie weniger unterbrochen wird.
Politische und gesellschaftliche Veränderungen einfordern
Es ist nicht alles deine Verantwortung – viele Aspekte des Gender Pension Gap erfordern politische Reformen.
Frauen können sich hier Gehör verschaffen und Veränderungen anstoßen.
- Bessere Anrechnung von Care-Arbeit: Zeiten, die du für Kinderbetreuung oder Pflege aufwendest, sollten stärker bei der Rente berücksichtigt werden.
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit: Der Gender Pay Gap muss durch strengere Entgelttransparenzgesetze geschlossen werden.
- Beispiel: Länder wie Schweden zeigen, wie es besser geht. Dort gibt es großzügige Elternzeitmodelle, die Mütter und Väter gleichermaßen nutzen. Dadurch beträgt der Gender Pension Gap dort nur 15 % – im Vergleich zu über 27 % in Deutschland.
Fazit: Der Gender Pension Gap – Kleine Schritte, große Wirkung
Die Rentenlücke zwischen Frauen und Männern ist eine Realität, die viele Frauen im Alter vor finanzielle Herausforderungen stellt. Doch sie ist nicht unveränderbar. Es beginnt mit deinen Entscheidungen: ob beim Gehalt, der Arbeitszeit oder deiner Altersvorsorge. Jeder Euro mehr auf deinem Konto heute bedeutet später mehr finanzielle Unabhängigkeit.
Gleichzeitig ist klar, dass echte Gleichstellung im Rentenalter nur durch gesellschaftliche und politische Reformen erreicht werden kann. Maßnahmen wie die bessere Anrechnung von Care-Arbeit oder transparente Gehaltssysteme sind notwendig, um Frauen nicht weiterhin systematisch zu benachteiligen.
Deine Rente – dein Weg: Investiere in dich selbst, fordere deinen Platz in der Arbeitswelt und plane langfristig. Mit jedem Schritt sorgst du dafür, dass der Gender Pension Gap in deiner Zukunft keine Rolle mehr spielt.