Hast du deinen Kindergeldbescheid verlegt oder brauchst ihn für wichtige Unterlagen, wie Steuererklärungen oder Anträge? Keine Sorge – der Kindergeldbescheid lässt sich ganz einfach erneut anfordern. Ob online, telefonisch oder per Post – es gibt mehrere Wege, die dir die Familienkasse dafür bereitstellt.
In diesem Guide zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du deinen Bescheid bekommst, welche Infos du dafür brauchst und worauf du achten solltest.
Was ist ein Kindergeldbescheid?
Ein Kindergeldbescheid ist ein offizielles Dokument, das dir von der Familienkasse zugestellt wird, sobald dein Antrag auf Kindergeld bearbeitet wurde.
Darin steht genau, ob dir Kindergeld bewilligt wurde, wie viel du bekommst und ab wann die Zahlungen erfolgen. Der Bescheid enthält außerdem wichtige Details wie:
- Höhe des Kindergelds: Aktuell beträgt das Kindergeld in Deutschland (Stand 2025) 250 Euro pro Monat und Kind.
- Zeitraum: Der Bescheid gibt an, für welchen Zeitraum das Kindergeld gezahlt wird.
- Rückwirkende Zahlungen: Falls dir Kindergeld rückwirkend zusteht, ist auch das im Bescheid aufgeführt.
- Rechtsgrundlage: Er informiert dich über die gesetzlichen Grundlagen, nach denen das Kindergeld bewilligt wurde.
Der Kindergeldbescheid ist ein wichtiges Dokument, da er oft als Nachweis benötigt wird – zum Beispiel für Steuererklärungen, Wohn- oder Elterngeldanträge oder zur Vorlage beim Arbeitgeber. Daher solltest du ihn gut aufbewahren. Falls er verloren geht, kannst du ihn jederzeit erneut bei der Familienkasse anfordern.
Kindergeldbescheid anfordern: Welche Nachweise benötigst du?
Wenn du einen Kindergeldbescheid anfordern oder erstmalig Kindergeld beantragen möchtest, brauchst du einige wichtige Unterlagen. Je nach Lebenssituation deines Kindes können diese variieren. Hier erfährst du, was genau du bereithalten solltest und wie du dich optimal vorbereitest.
Kindergeld für Kinder bis 18 Jahre
Für jüngere Kinder ist der Aufwand überschaubar. Die Familienkasse benötigt in der Regel folgende Nachweise:
- Steuer-Identifikationsnummer: Sowohl deine eigene als auch die deines Kindes. Ohne diese Nummern kann die Familienkasse deinen Antrag nicht bearbeiten.
- Geburtsurkunde: Auch wenn sie mittlerweile nicht immer verlangt wird, ist es praktisch, sie zur Hand zu haben. Sie kann helfen, mögliche Missverständnisse direkt zu klären.
- Haushaltsbescheinigung oder Nachweis über das Kindschaftsverhältnis: Das kann notwendig sein, besonders wenn das Kind nicht bei dir lebt oder in speziellen Fällen wie nach einer Trennung.
Kindergeld für Kinder ab 18 bis 25 Jahre
Wenn dein Kind volljährig ist, wird es etwas komplexer. Neben den Unterlagen für jüngere Kinder brauchst du noch zusätzliche Nachweise, um zu zeigen, dass dein Kind weiterhin kindergeldberechtigt ist:
- Nachweis über Schule, Ausbildung oder Studium: Zum Beispiel eine Immatrikulations- oder Schulbescheinigung.
- Arbeitslosigkeitsnachweis: Sollte dein Kind nicht in Ausbildung oder Arbeit sein, ist eine Bestätigung von der Agentur für Arbeit erforderlich.
- Nachweise bei Behinderung: Hierzu zählen ärztliche Gutachten, ein Behindertenausweis oder ein Bescheid des Versorgungsamtes. Diese Dokumente belegen, dass das Kind auch über das 25. Lebensjahr hinaus Kindergeld erhalten kann.
Manchmal erfordert deine Lebenssituation spezielle Unterlagen. Das gilt vor allem in folgenden Fällen:
- Geburt im Ausland: Wenn dein Kind außerhalb Deutschlands geboren wurde, reicht oft eine Kopie der ausländischen Geburtsurkunde. Alternativ wird ein gleichwertiges amtliches Dokument anerkannt.
- Behinderungen: Zusätzlich zu den oben genannten Nachweisen brauchst du möglicherweise weitere Unterlagen, wie einen Pflegebescheid oder zusätzliche ärztliche Gutachten.
Einen verlorenen Kindergeldbescheid neu anfordern
Falls du deinen Kindergeldbescheid verloren hast, kannst du ihn ganz einfach bei der Familienkasse neu anfordern.
Die gute Nachricht: Oft reicht es, wenn du deine Kindergeldnummer angibst. Falls du diese nicht mehr hast, kannst du den Bescheid auch ohne Nummer beantragen. Die Familienkasse benötigt in diesem Fall einige Basisdaten wie deinen Namen, die Anschrift und das Geburtsdatum deines Kindes, um deinen Antrag zuzuordnen.
Ein Kindergeldbescheid ist nicht nur wichtig für den laufenden Bezug von Kindergeld, sondern auch oft eine Voraussetzung für andere staatliche Leistungen oder Steuerangelegenheiten. Mit der richtigen Vorbereitung bekommst du deinen Bescheid schnell und problemlos!
- Unterlagen bereit halten: Es spart dir Zeit und Nerven, wenn du alles Wichtige wie Steuer-Identifikationsnummer und Geburtsurkunde griffbereit hast.
- Digitalisierung: Scanne deine Nachweise ein, um sie schnell per E-Mail oder über ein Online-Portal einreichen zu können.
- Fragen direkt klären: Solltest du dir unsicher sein, welche Unterlagen genau benötigt werden, hilft dir die Familienkasse im Live-Chat oder telefonisch weiter.
Wie kannst du den Kindergeldbescheid anfordern?
Wenn du deinen Kindergeldbescheid anfordern möchtest, geht das ganz unkompliziert, solange du weißt, was die Familienkasse von dir braucht. Egal ob online, telefonisch oder schriftlich – ich erkläre dir, wie es klappt und worauf du achten musst.
Wie meldest du dich bei der Familienkasse?
Der erste Schritt: Du musst dich mit der Familienkasse in Verbindung setzen. Dafür gibt’s verschiedene Möglichkeiten:
- Telefonisch: Das geht oft am schnellsten. Halte deine Kindergeldnummer oder wichtige persönliche Daten bereit, und du kannst die Anfrage direkt am Telefon klären.
- Schriftlich: Du kannst einen formlosen Antrag per Post stellen. Einfach Name, Adresse, Geburtsdatum und die relevanten Daten deines Kindes angeben.
- Online: Falls du es digital regeln willst, kannst du die eServices der Familienkasse nutzen. Dafür brauchst du ein ELSTER-Zertifikat oder die eID-Funktion deines Personalausweises. Beides klingt komplizierter, als es ist, und spart dir am Ende Zeit.
Diese Infos braucht die Familienkasse
Damit dein Antrag bearbeitet werden kann, musst du ein paar wichtige Daten angeben:
- Deine Kindergeldnummer: Die findest du auf alten Bescheiden oder Kontoauszügen. Wenn du sie nicht mehr weißt, keine Panik – deine persönlichen Daten reichen auch.
- Persönliche Daten: Name, Adresse, Geburtsdatum – alles, was hilft, dich und deinen Antrag zuzuordnen.
- Daten deines Kindes: Dazu gehören Name und Geburtsdatum. Das hilft der Familienkasse, deinen Fall schneller zuzuordnen.
Tipp: Wenn dir gar keine Unterlagen mehr vorliegen, kannst du auch die letzten Zahlungstermine und Beträge nennen. Das reicht oft, um deine Anfrage zu bearbeiten.
Kannst du den Kindergeldbescheid online anfordern?
Ja, und das spart dir oft Zeit! Über die eServices der Familienkasse kannst du deinen Kindergeldbescheid bequem digital beantragen. Hier brauchst du nur ein ELSTER-Zertifikat oder die eID-Funktion deines Personalausweises. Beide Varianten sind sicher und zuverlässig.
Falls das nicht funktioniert oder du damit nicht weiterkommst, bleibt der klassische Weg – telefonisch oder per Post – immer eine Option.
Bearbeitungszeit: Wie lange dauert das Ganze?
Die Bearbeitungszeit für die Ausstellung eines Kindergeldbescheids hängt ein bisschen davon ab, wie du deinen Antrag stellst und wie beschäftigt die Familienkasse gerade ist. Normalerweise musst du mit zwei bis vier Wochen rechnen. Das klingt vielleicht erstmal lang, aber keine Sorge – es gibt Möglichkeiten, den Prozess ein bisschen zu beschleunigen.
Falls du den Bescheid dringend benötigst, zum Beispiel für einen Antrag beim Amt oder andere wichtige Unterlagen, solltest du das direkt bei der Familienkasse ansprechen. Ein kurzer Hinweis bei der Antragstellung – ob telefonisch oder schriftlich – hilft oft, dass dein Anliegen bevorzugt bearbeitet wird. Besonders bei Anträgen per Telefon oder über die eServices kann es schneller gehen, da der digitale Weg weniger Papierkram bedeutet.
Tipp: Halte alle wichtigen Informationen wie deine Kindergeldnummer und persönliche Daten bereit. Das verkürzt die Bearbeitungszeit, weil Nachfragen vermieden werden können. Wenn es mal länger dauert, kannst du dich jederzeit nach dem aktuellen Status deines Antrags erkundigen – die Familienkasse hilft dir da gerne weiter!
Wie oft musst du den Kindergeldbescheid erneuern?
Einen Kindergeldbescheid musst du grundsätzlich nicht regelmäßig erneuern, denn er gilt so lange, wie der Anspruch besteht. Allerdings gibt es bestimmte Situationen, in denen du aktiv werden musst oder die Familienkasse automatisch überprüft, ob alles noch passt. Zum Beispiel, wenn dein Kind volljährig wird oder sich etwas an euren Lebensumständen ändert – wie ein Umzug, eine Trennung oder ein Wechsel in Ausbildung oder Beruf.
Spätestens ab dem 18. Geburtstag eines Kindes endet der automatische Anspruch. Ab diesem Punkt sind Nachweise nötig, zum Beispiel über eine Ausbildung, ein Studium oder Arbeitslosigkeit. Bei arbeitslosen Kindern unter 21 Jahren musst du etwa alle drei Monate nachweisen, dass sie bei der Agentur für Arbeit als arbeitssuchend gemeldet sind.
Kurz gesagt: So lange sich nichts an euren Voraussetzungen ändert, musst du nichts unternehmen. Änderungen oder Anforderungen von der Familienkasse solltest du aber immer im Blick behalten, damit der Anspruch nicht gefährdet wird.