Du hattest eine anstrengende Woche, dein Konto ist leer und du möchtest dir dennoch etwas gönnen? Solche Situationen sind ein Grund, warum Konsumkredite in Deutschland immer beliebter werden. Sie ermöglichen es dir, Ausgaben für Kleidung, Möbel oder Elektronik zu finanzieren, auch wenn aktuell nicht genügend Geld auf dem Konto ist. Doch Konsumkredite bringen nicht nur Vorteile, sondern auch Risiken mit sich.
In diesem Artikel zeigen wir dir, worauf du achten musst und wie du die Gefahren von Überschuldung vermeiden kannst.
Was ist ein Konsumkredit?
Ein Konsumkredit unterscheidet sich von einem Immobilienkredit. Während ein Immobilienkredit für den Kauf von Häusern oder Wohnungen gedacht ist und meist niedrige Zinsen hat, wird ein Konsumkredit für Anschaffungen wie Fernseher oder Urlaube genutzt. Da diese Dinge keinen langfristigen Wert haben, sind die Zinsen oft höher und es gibt keine Sicherheit für die Bank.
Hättest du gedacht, dass es „gute“ und „schlechte“ Schulden gibt? Gute Schulden helfen dir, langfristig Vermögen aufzubauen, wie beispielsweise ein Immobilienkredit, weil eine Immobilie im Wert steigen kann. Schlechte Schulden hingegen sind Kredite für Dinge, die schnell an Wert verlieren.
Die Beliebtheit von Konsumkrediten in Deutschland
Ende 2022 betrug die Summe der vergebenen Konsumkredite in Deutschland rund 234,4 Milliarden Euro. Im Schnitt hat jede:r Deutsche Konsumschulden von etwa 2.800 Euro. Besonders beliebt sind Ratenkredite, bei denen du den Betrag in kleinen monatlichen Raten zurückzahlst. Doch Achtung: Die Zinsen summieren sich schnell. Ein Beispiel:
- Kaufpreis: 250 Euro
- Monatliche Rate: 23 Euro
Gesamtbetrag nach 12 Monaten: 276 Euro
Die 26 Euro Zinsen sind der Preis, den du für den Kredit zahlst.
Gefahren der Überschuldung
Verbraucherschützer warnen seit Langem vor der Gefahr der Überschuldung. Besonders bei langen Laufzeiten können die monatlichen Raten klein wirken, was dazu verleitet, mehrere Kredite aufzunehmen. Schnell verlierst du den Überblick und steckst in der Schuldenfalle.
Revolving-Kredite: Eine besonders riskante Kreditform
Revolving-Kredite funktionieren ähnlich wie Kreditkarten: Du kannst flexibel Geld leihen und es in kleinen Beträgen zurückzahlen. Der Nachteil: Die Zinsen sind oft sehr hoch, was diesen Kredit teuer machen kann, wenn du nicht regelmäßig tilgst.
Die Rolle der Digitalisierung
Die Digitalisierung hat den Kreditmarkt revolutioniert. Anbieter wie Klarna, Paypal und andere Fintechs machen es möglich, schnell und einfach Kredite online zu beantragen. Doch viele Nutzer:innen verstehen die Kosten und Gebühren dieser „Buy now, pay later“-Modelle nicht, was zu unerwarteten Schulden führen kann.
5 Tipps für den Umgang mit Konsumkrediten
Damit du nicht in die Schuldenfalle tappst, haben wir fünf wertvolle Tipps für dich:
- Vergleiche Zinsen und Gebühren
Prüfe verschiedene Anbieter - , bevor du einen Kredit aufnimmst. Achte auf die jährlichen Gesamtkosten.
- Lies das Kleingedruckte
Überprüfe die Vertragsbedingungen, um versteckte Gebühren oder Zinserhöhungen zu vermeiden. - Berechne deine Rückzahlungsfähigkeit
Stelle sicher, dass du die Raten problemlos zahlen kannst, ohne deine Finanzen zu belasten. - Vermeide flexible Kredite mit hohen Zinssätzen
Wähle lieber feste Ratenkredite mit klaren Rückzahlungsbedingungen, um die Kontrolle über deine Finanzen zu behalten. - Nutze Sonderaktionen
Halte Ausschau nach speziellen Angeboten wie niedrigere Zinsen oder Rabatte für Neukund:innen
Fazit: Konsumkredite mit Bedacht nutzen
Konsumkredite können eine nützliche Finanzierungsoption sein, bergen jedoch auch Gefahren. Es ist wichtig, sich der Kosten und Risiken bewusst zu sein und verantwortungsvoll mit Krediten umzugehen. Im besten Fall vermeidest du Konsumkredite komplett und sparst lieber auf größere Anschaffungen.