An der Börse locken aktuell neue Höchststände und du bist dir immer noch unsicher, wie das für dich richtige Portfolio aussieht? Es gibt buchstäblich Hunderte von Portfolio-Strategien, von den einfachsten bis zu den komplexesten. Egal, ob du mit dem Investieren beginnen oder dein Portfolio auffrischen willst, wir haben drei Portfolio-Strategien für dich, die auf jeden Fall einen Blick wert sind.
Eine Sache noch für ab! Egal, für welches Portfolio du dich letztendlich entscheidest: Der langfristige Gedanke zählt. Stelle sicher, dass du deine Sparraten auf Dauer durchziehen kannst und das regelmäßige Investieren beibehältst.
1. Das Ein-ETF-Portfolio
Dieser Ansatz macht das Investieren kinderleicht, indem du dein Geld in einen einzigen ETF investierst. In der Regel handelt es sich dabei um einen ETF, der einen breiten Marktindex, wie bspw. den MSCI World abbildet. Im MSCI World sind über 1.600 Unternehmen enthalten, die sich auf 23 Länder und 11 Branchen verteilen. Dieser Ansatz eignet sich gut für Anleger:innen, die neu im Bereich der Geldanlage sind und einfach etwas Einfaches, und leicht umsetzbares suchen. Aber es hat auch einen großen Nachteil: Wenn du dein Portfolio auf einen einzigen ETF beschränkst, bist du dem Auf und Ab des ETFs voll ausgesetzt.
Außerdem musst du auch bedenken, dass sich deine Investition auf eine einzige Anlageklasse (in diesem Fall Aktien) stützt und das aus mehreren Gründen nicht die beste Aufteilung für dich sein könnte. Die wohl wichtigsten Faktoren bilden dein Alter und deine Risikobereitschaft. Bzgl. deines Alters kannst du dir die folgende Faustformel merken: Der Maximal-Betrag, den du in Aktien investieren solltest, beträgt = 100 – dein Alter. Angenommen du bist 29 Jahre alt, dann solltest du also maximal 71% in Aktien investieren und den Rest bspw. in Anleihen, bzw. in eine Anlageklasse, die nicht so hohe Schwankungen aufweist. Je älter du wirst, desto näher rückt der Ruhestand und das Portfolio sollte dann im Idealfall weniger schwanken, wenn du damit anfängst Geld zu entnehmen, um damit deine Rente aufzustocken.
Abgesehen von deinem Alter kann es aber auch sein, dass du Schwankungen innerhalb deines Portfolios lieber durch die Integration von verschiedenen Anlageklasse abfedern möchtest. Aus diesem Grund schauen wir uns nun das Allwetter und das Weltportfolio an. Wir halten aber fest: Das Ein-ETF-Portfolio ist ein guter Start, sollte aber ggf. nicht das Ende deiner Investitionsreise darstellen.
2. Das Allwetter-Portfolio
Das Allwetter-Portfolio wurde von Ray Dalio entworfen, der ein sehr angesehener US-amerikanischer Hedgefonds-Manager und Unternehmer ist. Er hat mit seinem Allwetter-Ansatz ein Portfolio entwickelt, das möglichst in jeder Wetterlage, also egal, ob gute oder schlechte Marktphase, eine positive Rendite ermöglicht. Mit diesem Portfolio investierst du dein Geld zu 55% in Staatsanleihen, 30% in Aktien und die restlichen 15% fließen der Kategorie “Rohstoffe” zu. Mit Anleihen wirst du übrigens selbst zum/zur Kreditgeber:in und verleihst dein Geld an bspw. Staaten oder Unternehmen. Diese Anlageform ist generell gesprochen schwankungsarmer als Aktien. Rohstoffe bieten dir hingegen eine gute Absicherung gegen eine mögliche Inflation und können viele Gesichter annehmen: Öl & Gas, Industriemetalle, Edelmetalle, Getreide und vieles mehr.
Dieses Portfolio kann sich für dich eignen, wenn du auch gerne turbulentere Marktphasen vergleichsweise ruhig erleben möchtest. Durch den relativ hohen Anleihen-Anteil schwankt das Portfolio weniger als das Ein-ETF-Portfolio, wirft aber auch gleichzeitig weniger Rendite ab. Mit diesem Portfolio fühlt sich also auch der schwerste Tropensturm an der Börse gar nicht mehr so schlimm an und erinnert eher an einen Sommerregen im August.
3. Das Weltportfolio
Das Weltportfolio von Gerd Kommer vereint insgesamt vier Anlageklassen, und ist – wie du dir vielleicht denken kannst – maximal diversifiziert! Gerd Kommer ist ein sehr bekannter deutscher Investmentbanker und Autor. In der App findest du unter unseren Buch-Zusammenfassungen auch seinen Klassiker “Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs”.
Mit dem Weltportfolio investierst du dein Geld zu 38% in Aktien von Industrieländern, wie beispielsweise Deutschland, Australien oder Kanada. Außerdem fließen 18% deines Geldes in Aktien von Schwellenländern. Dazu zählen Nationen wie China, Indien oder Taiwan. Weiter geht es mit 30% Anleihen und 7% Rohstoffen. Last but not least findest du hier natürlich auch einen Posten mit der Aufschrift "Immobilien". Dieser hat ein Gewicht von 7% im Weltportfolio von Gerd Kommer. Um in Immobilien zu investieren brauchst du dir übrigens nicht selbst eine kaufen. Das geht nämlich auch ganz einfach an der Börse mit REITs. Mehr Informationen hierzu findest du in unserem Immobilien-Kurs. Dieses Portfolio hat verglichen mit dem Allwetter-Portfolio einen geringeren Anleihen-Anteil und könnte deshalb unter Umständen auch mehr schwanken.
Dieses Portfolio kann sich für dich eignen, wenn du an einem sehr breit diversifizierten Portfolio interessiert bist und dir kurz- und mittelfristige Schwankungen in deinem Portfolio nichts ausmachen, da hier der Anleihen-Anteil vergleichsweise gering ist.
Bist du jetzt voller Tatendrang? Dann schaue dich doch am besten direkt in unseren Investment-Kategorien in der App um und stelle dir so dein ganz individuelles Portfolio zusammen!
Das Zusammenstellen eines Investment-Portfolios, das deinen Zielen und Risikoneigungen entspricht, ist eine Kunst für sich. Um dir dabei zu helfen, dein Wissen über verschiedene Anlagestrategien und -klassen zu erweitern, empfehle ich dir folgende Artikel aus unserem Archiv, die verschiedene Aspekte des Investierens beleuchten:
So legst du dein Geld richtig an: Alle Anlagemöglichkeiten für Einsteiger:innen
Die Magie des Zinseszins: Wie er langfristige Investitionen antreibt
Investieren in Geldmarkt-Fonds: Der Unterschied zu ETFs
Diese Artikel ergänzen deinen aktuellen Wissensstand und bieten dir weitere Perspektiven und Einsichten, um eine fundierte Entscheidung bei der Zusammenstellung deines Portfolios zu treffen.