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Privatier werden: So lebst du von deinem Vermögen

Privatier werden bedeutet, von deinem Vermögen zu leben statt zu arbeiten. Mit guter Planung und klugen Investitionen kannst du finanzielle Freiheit erreichen.

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Privatier werden – das bedeutet finanzielle Freiheit und die Möglichkeit, deinen Alltag ohne berufliche Verpflichtungen zu gestalten.

Doch wie funktioniert das genau? Wie viel Vermögen brauchst du, um deinen Lebensstil zu finanzieren? Und welche Strategien helfen dir, dein Kapital optimal zu nutzen, ohne in Schwierigkeiten zu geraten? In unserem Guide zeigen wir dir:

  • Wie du deinen finanziellen Bedarf realistisch berechnest.
  • Welche Anlagestrategien langfristig funktionieren.
  • Welche Risiken du vermeiden solltest, um sicher von deinem Vermögen zu leben.

Mit den richtigen Tipps und einer klaren Planung steht deinem Traum vom Privatier-Lifestyle nichts im Weg.

Was ist ein Privatier?

in Privatier ist eine Person, die nicht mehr arbeiten muss, weil ihr Vermögen groß genug ist, um alle Lebenshaltungskosten zu decken.

Das bedeutet, dass das Einkommen des Privatiers nicht aus einer beruflichen Tätigkeit stammt, sondern aus passiven Geldquellen wie Kapitalanlagen, Mieteinnahmen oder anderen Erträgen. Dabei geht es weniger um Reichtum im klassischen Sinn, sondern um finanzielle Unabhängigkeit – also die Freiheit, nicht mehr auf ein festes Gehalt angewiesen zu sein.

  • Einkommen aus Vermögen: Das Vermögen wird so angelegt, dass es regelmäßige Erträge wie Zinsen, Dividenden oder Mieteinnahmen abwirft.
  • Keine Berufstätigkeit: Ein Privatier ist nicht mehr im klassischen Sinne beruflich tätig, sondern nutzt sein Vermögen, um den Lebensstandard zu finanzieren.
  • Fokus auf Vermögenserhalt: Das Ziel ist, das Vermögen so zu verwalten, dass es langfristig erhalten bleibt und die Einnahmen stabil bleiben.

Ein Privatier zu sein, bedeutet aber nicht, dass man zwangsläufig ein Leben im Luxus führt.

Es kann genauso gut bedeuten, dass man bescheiden lebt und ein gut geplantes Vermögen geschickt einsetzt, um frei von finanziellen Zwängen zu sein. Die Definition eines Privatiers ist daher stark von den individuellen Zielen, Lebensstandards und der Vermögensplanung abhängig.

Ist ein Rentner ein Privatier?

Ein Rentner ist in der Regel kein Privatier, da das Einkommen eines Rentners hauptsächlich aus der gesetzlichen Rente, einer Betriebsrente oder einer privaten Altersvorsorge stammt. Ein Privatier hingegen finanziert sich vollständig aus seinem Vermögen und den daraus erzielten Erträgen, wie Dividenden, Mieteinnahmen oder Kapitalgewinnen.

Es gibt jedoch Überschneidungen: Wenn ein Rentner ein so großes Vermögen besitzt, dass er unabhängig von seiner Rente leben könnte und die Rente lediglich als zusätzliche Einnahme betrachtet, könnte er durchaus als Privatier bezeichnet werden. Der Unterschied liegt also darin, ob jemand primär von seinen Altersrücklagen lebt oder ob die finanzielle Unabhängigkeit aus selbst aufgebautem Vermögen resultiert.

Ein Privatier entscheidet bewusst, nicht zu arbeiten, während ein Rentner nach Erreichen des Rentenalters in den Ruhestand tritt.

Statistik: Wie viele Privatiers gibt es in Deutschland?

In Deutschland gibt es 2024 schätzungsweise über 900.000 Privatiers. Das sind knapp 1 % der Bevölkerung.

Diese Menschen finanzieren ihren Lebensunterhalt vollständig aus Vermögen wie Kapitalerträgen, Mieteinnahmen oder Erbschaften und sind nicht auf Erwerbsarbeit angewiesen. Die Zahl der Privatiers steigt seit Jahren kontinuierlich an, angetrieben durch steigende Vermögenswerte, insbesondere bei Immobilien und Aktien, sowie eine zunehmende Konzentration von Reichtum.

Bereits 2023 lag die Zahl bei rund 872.000 Privatiers.

Privatier werden: So kannst du von deinem Vermögen leben

Nicht mehr arbeiten zu müssen und stattdessen von den Erträgen deines Vermögens zu leben – das ist der Traum vieler. Doch wie erreicht man dieses Ziel, und was bedeutet es eigentlich, ein Privatier zu sein? Für absolute Laien erklären wir in diesem Artikel Schritt für Schritt, wie der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit aussieht. Egal, ob du von Null startest oder bereits etwas Vermögen aufgebaut hast – mit der richtigen Strategie ist es möglich.

Wie viel Vermögen brauchst du?

Der benötigte Betrag hängt davon ab, wie viel Geld du monatlich für deinen Lebensstil brauchst.

Eine einfache Faustregel ist die sogenannte 4-Prozent-Regel. Sie besagt, dass du jährlich 4 % deines Vermögens entnehmen kannst, ohne es langfristig aufzubrauchen. Diese 4 % entsprechen den Renditen, die du mit einer klugen Anlage, etwa in Aktien oder Immobilien, erwirtschaftest.

So funktoniert die Regel in der Praxis:

  1. Deine jährlichen Ausgaben ermitteln: Überlege dir, wie viel Geld du pro Jahr brauchst, um deinen Lebensstil zu finanzieren. Dazu zählen Fixkosten wie Miete, Versicherungen, Lebensmittel und Freizeit.
  2. Das 25-Fache deiner Jahreskosten als Ziel setzen: Multipliziere deine Jahresausgaben mit 25. Dieser Betrag stellt sicher, dass du langfristig von deinem Vermögen leben kannst.

Beispiele zur 4-Prozent-Regel:

  • 2.000 Euro pro Monat: Jahresbedarf von 24.000 Euro. Du benötigst ein Vermögen von 600.000 Euro.
  • 4.000 Euro pro Monat: Jahresbedarf von 48.000 Euro. Dein Zielvermögen liegt bei 1,2 Millionen Euro.

Wichtig ist, dass dein Vermögen nachhaltig angelegt ist, damit es durch Erträge wie Dividenden oder Mieteinnahmen wächst und die Inflation ausgleicht.

Bedenke außerdem, dass unerwartete Kosten wie medizinische Ausgaben oder Reparaturen berücksichtigt werden müssen. Ein kleines finanzielles Polster darüber hinaus sorgt für zusätzliche Sicherheit.

Wie baust du das nötige Vermögen auf?

Um als Privatier leben zu können, brauchst du ein solides Vermögen, das dir dauerhaft ein regelmäßiges Einkommen ermöglicht.

Der Weg dahin erfordert Strategie, Disziplin und einen langfristigen Plan. Auch wenn es auf den ersten Blick nach einer großen Herausforderung aussieht – mit den richtigen Maßnahmen kannst du dein Ziel Schritt für Schritt erreichen.

1. Starte frühzeitig mit dem Sparen

Je früher du anfängst, desto besser. Der Zinseszinseffekt sorgt dafür, dass sich dein Geld über die Jahre immer schneller vermehrt. Selbst kleine Beträge können sich langfristig zu großen Summen entwickeln, wenn du sie richtig anlegst.

Beispiel: Wenn du monatlich 300 Euro über 20 Jahre mit einer durchschnittlichen Rendite von 6 % investierst, hast du am Ende über 139.000 Euro angespart – davon sind fast 67.000 Euro allein Zinsen.

2. Setze auf die richtigen Anlagen

Eine ausgewogene Anlagestrategie ist der Schlüssel.

Du solltest dein Geld nicht einfach auf dem Konto liegen lassen, sondern es für dich arbeiten lassen. Die wichtigsten Bausteine könnten sein:

  • Aktien und ETFs: Aktienfonds wie ETFs sind eine gute Möglichkeit, breit gestreut und kostengünstig am globalen Markt zu investieren.
  • Immobilien: Ein regelmäßiges Einkommen durch Mieteinnahmen kann ein stabiler Bestandteil deines Vermögensaufbaus sein.
  • Dividendenaktien: Sie bieten nicht nur Wertsteigerung, sondern auch laufende Erträge.
  • Rentenfonds: Diese bringen zwar weniger Rendite, sind aber risikoärmer.

3. Erhöhe deine Sparquote

Je mehr du sparen kannst, desto schneller erreichst du dein Ziel.

Analysiere deine Ausgaben und streiche unnötige Kosten. Vielleicht kannst du günstigere Versicherungen abschließen, weniger für Streaming-Abos ausgeben oder auf teure Konsumgewohnheiten verzichten. Eine Sparquote von mindestens 20–30 % deines Einkommens ist ideal.

4. Zusätzliche Einnahmequellen schaffen

Eine der besten Möglichkeiten, dein Vermögen schneller aufzubauen, ist, zusätzliche Einnahmen zu generieren. Das könnten sein:

  • Nebenjobs oder freiberufliche Tätigkeiten.
  • Passives Einkommen durch digitale Produkte, Blogs oder YouTube.
  • Mieteinnahmen durch eine kleine Immobilie.

5. Bleibe diszipliniert und langfristig orientiert

Vermögen aufzubauen, ist kein Sprint, sondern ein Marathon.

Vermeide es, kurzfristig auf Marktschwankungen zu reagieren, und halte dich an deinen Plan. Emotionale Entscheidungen wie Panikverkäufe können teuer werden. Setze auf eine langfristige Strategie, die auf stabilen Erträgen basiert.Beispiel: So erreichst du 600.000 EuroNehmen wir an, du möchtest in 20 Jahren ein Vermögen von 600.000 Euro aufbauen:

  • Wenn du monatlich 500 Euro sparst und eine jährliche Rendite von 6 % erzielst, erreichst du dein Ziel fast genau in 20 Jahren.
  • Schaffst du es, 800 Euro monatlich zu sparen, erreichst du 600.000 Euro bereits in etwa 15 Jahren.

Das Wichtigste ist, dass du dranbleibst. Jeder investierte Euro bringt dich deinem Ziel näher – und das Leben als Privatier rückt immer mehr in greifbare Nähe.

Welche Fallstricke solltest du vermeiden?

Auf dem Weg, Privatier zu werden, gibt es einige Stolperfallen, die dich ausbremsen oder dein Vermögen gefährden können. Wenn du diese Risiken frühzeitig erkennst und bewusst vermeidest, sparst du nicht nur Geld, sondern auch Nerven.

Unrealistische Vorstellungen über Vermögen und Ausgaben

Viele Menschen schätzen falsch ein, wie viel Vermögen sie tatsächlich brauchen.

Beispiel: Mit 500.000 Euro Vermögen bei jährlichen Ausgaben von 50.000 Euro reicht dein Geld gerade mal für zehn Jahre – und das ohne unvorhergesehene Kosten. Überlege genau, welche Ausgaben du hast, und rechne auch mit Inflation und unerwarteten Ausgaben.

Dein Vermögen ist zu wenig gestreut

Ein häufiges Risiko ist, sich zu sehr auf eine Anlageform zu konzentrieren.

Ob nur Aktien, ausschließlich Immobilien oder reine Dividenden – einseitige Investments können gefährlich sein. Eine breite Streuung, die zum Beispiel Aktien, Immobilien, Anleihen und auch Cash umfasst, ist entscheidend.

Was du tun solltest:

  • In unterschiedliche Anlageklassen investieren.
  • Risiken durch Diversifikation senken.

Kein Polster für Notfälle eingeplant

Ein schwerer Fehler ist, das gesamte Vermögen langfristig zu investieren und dabei keine Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben zu haben. Reparaturen, Krankheitskosten oder plötzliche Einkommensausfälle können dich sonst schnell in finanzielle Schwierigkeiten bringen.

Lösung: Halte mindestens 6–12 Monatsgehälter in einer leicht zugänglichen Rücklage bereit.

Zu hohe Lebenshaltungskosten nach dem Rückzug aus dem Beruf

Ein komfortabler Lebensstil ist verlockend, aber auch gefährlich, wenn er nicht zu deinem Budget passt. Gerade Privatiers neigen dazu, plötzlich mehr Geld auszugeben, sei es für Reisen, teure Hobbys oder ein neues Zuhause. Plane konservativ und passe deine Ausgaben an dein tatsächliches Einkommen an.

Steuerliche Belastungen unterschätzen

Steuern können einen erheblichen Teil deiner Einnahmen aufzehren. Viele Privatiers unterschätzen Abgeltungssteuer auf Dividenden, Steuern auf Mieteinnahmen oder andere Belastungen.

Tipp: Lass dich beraten, wie du Steuerfreibeträge und andere Sparmöglichkeiten optimal nutzt.

Inflation wird nicht mitbedacht

Auch die Inflation wird oft unterschätzt. Was heute als großes Vermögen erscheint, kann in 20 Jahren viel weniger wert sein.

Beispiel: Eine jährliche Inflation von 3 % bedeutet, dass die Kaufkraft deines Geldes in 20 Jahren um fast 50 % sinkt. Investiere in Anlagen wie Aktien oder Immobilien, die inflationsgeschützt sind.

Entscheidungen werden emotional getroffen

Emotionale Entscheidungen wie der Verkauf von Aktien bei einem Crash oder überhastete Investments in Boom-Zeiten führen oft zu Verlusten. Stattdessen brauchst du eine langfristige Strategie, die dich durch Höhen und Tiefen führt.

Fehlende Absicherung gegen finanzielle und gesundheitliche Risiken

Ohne die richtige Absicherung kann ein einziger Notfall deine finanzielle Unabhängigkeit bedrohen. Wichtige Versicherungen, die du unbedingt prüfen solltest, sind:

  • Private Krankenversicherung oder Zusatzversicherung
  • Haftpflichtversicherung
  • Pflege- und Berufsunfähigkeitsversicherung

Ein großer Fehler ist, keinen genauen Plan zu haben, wie du dein Vermögen aufbaust und später verwaltest. Ohne klare Ziele und regelmäßige Anpassungen an Veränderungen kann dein Weg zum Privatier schnell ins Stocken geraten.

Privatier werden: Ein realistisches Beispiel aus der Praxis

Michael ist 45 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder.

Er arbeitet seit 20 Jahren als Ingenieur und verdient ein gutes Gehalt von 80.000 Euro brutto im Jahr. Sein Ziel ist es, sich mit 55 Jahren zur Ruhe zu setzen und ausschließlich von seinem Vermögen zu leben. Er rechnet damit, dass seine Familie jährlich etwa 40.000 Euro für Lebenshaltungskosten, Versicherungen und Freizeitaktivitäten benötigt.

Die Berechnung: Wie viel Vermögen braucht Michael?

Michael plant, sein Vermögen so anzulegen, dass es sowohl die jährlichen Ausgaben deckt als auch weiter Erträge abwirft. Er nutzt die sogenannte 4-%-Regel: Diese besagt, dass man 4 % seines Vermögens pro Jahr entnehmen kann, ohne es langfristig zu stark zu belasten. Für seinen Plan bedeutet das:

  • Jährlicher Bedarf: 40.000 Euro
  • Benötigtes Vermögen: 40.000 Euro ÷ 0,04 = 1.000.000 Euro

Michael benötigt also ein Vermögen von einer Million Euro, um seinen Lebensunterhalt als Privatier zu bestreiten.

Der Vermögensaufbau: Wie Michael sein Ziel erreicht

Michael hat mit 45 bereits 300.000 Euro gespart, verteilt auf ein Aktiendepot, Immobilien und ein Tagesgeldkonto.

Sein Plan sieht vor, bis zum 55. Lebensjahr weitere 700.000 Euro anzusparen.

Dafür nutzt er folgende Ansätze:

  1. Investitionen in ETFs: Michael legt monatlich 2.000 Euro in breit gestreute ETFs an. Bei einer durchschnittlichen Rendite von 6 % pro Jahr wächst sein Depot in zehn Jahren auf etwa 340.000 Euro.
  2. Immobilien als Einnahmequelle: Michael besitzt bereits eine abbezahlte Eigentumswohnung, die er vermietet. Die Mieteinnahmen von 1.000 Euro pro Monat (nach Abzug von Kosten) decken einen Teil seiner späteren Ausgaben.
  3. Zusätzliche Sonderzahlungen: Er nutzt jährliche Bonuszahlungen und Gehaltserhöhungen, um zusätzliche 20.000 Euro in eine Mischung aus Dividendenaktien und sicheren Anleihen zu investieren.

Am Ende seines 55. Lebensjahres hat Michael sein Ziel erreicht: ein Vermögen von etwa 1.050.000 Euro. Dieses teilt er auf in:

  • ETFs: 600.000 Euro
  • Immobilienwert: 350.000 Euro
  • Cash-Reserve: 100.000 Euro

Die Umsetzung: Wie Michael als Privatier lebtMit 55 Jahren kündigt Michael seinen Job und lebt ab sofort von seinen Investments. Seine Einnahmen setzen sich zusammen aus:

  • 4-%-Entnahmen aus seinem ETF-Depot: 24.000 Euro pro Jahr
  • Mieteinnahmen: 12.000 Euro pro Jahr
  • Zinserträge auf Cash-Reserven: 1.500 Euro pro Jahr

Mit diesen Einnahmen deckt er seine Lebenshaltungskosten von 40.000 Euro und hat sogar noch einen kleinen Puffer für unerwartete Ausgaben.

Michaels Beispiel zeigt, dass der Weg zum Privatier erreichbar ist, wenn man klare Ziele setzt, konsequent spart und das Vermögen intelligent anlegt. Wichtig sind eine realistische Einschätzung des benötigten Kapitals und die Bereitschaft, langfristig zu planen. So wird finanzielle Unabhängigkeit mehr als nur ein Traum.

Krankenversicherung als Privatier: Das solltest du wissen

Als Privatier bist du selbst dafür verantwortlich, wie du krankenversichert bist.

Dabei hast du zwei Optionen: die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) oder die private Krankenversicherung (PKV). Beide haben ihre Eigenheiten, und es kommt auf deine persönliche Situation an, welche besser zu dir passt.

Gesetzliche Krankenversicherung (GKV):

  • Deine Beiträge hängen von deinem Einkommen ab – z. B. Mieteinnahmen oder Dividenden.
  • Der Mindestbeitrag liegt aktuell bei etwa 200 Euro pro Monat.
  • Vorteil: Familienmitglieder ohne eigenes Einkommen sind kostenfrei mitversichert.

Private Krankenversicherung (PKV):

  • Dein Beitrag richtet sich nach Alter, Gesundheitszustand und gewünschten Leistungen.
  • Die Beiträge starten bei etwa 300 Euro pro Monat, können aber je nach Leistungen höher ausfallen.
  • Vorteil: Flexible Anpassung des Versicherungsschutzes.

Wichtiger Hinweis: Plane deine Krankenversicherung frühzeitig, besonders wenn du in die PKV wechseln willst. Die Entscheidung beeinflusst nicht nur deine Absicherung, sondern auch langfristig deine finanziellen Ausgaben.

Diese Steuern musst du als Privatier zahlen

Als Privatier musst du Steuern auf dein Einkommen aus Vermögen zahlen, da du keinen klassischen Arbeitslohn mehr beziehst. Je nach Art deines Einkommens kommen unterschiedliche Steuerarten auf dich zu. Mit einer cleveren Planung kannst du deine Steuerlast als Privatier senken.

Nutze Freibeträge, plane deine Vermögensstruktur gezielt und ziehe bei Bedarf einen Steuerberater hinzu. So bleibt am Ende mehr von deinem Vermögen für dich übrig.

1. Kapitalertragsteuer

Wenn dein Einkommen aus Zinsen, Dividenden oder Kursgewinnen stammt, wird die Kapitalertragsteuer fällig. Der Steuersatz liegt pauschal bei 25 %, dazu kommen Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Durch den Sparer-Pauschbetrag von 1.000 Euro pro Person (2.000 Euro bei Ehepaaren) kannst du jedoch einen Teil deiner Kapitalerträge steuerfrei behalten.

2. Einkommensteuer

Einnahmen aus Miete oder Pacht, selbstständigen Tätigkeiten oder Renten unterliegen der Einkommensteuer. Hier gilt ein progressiver Steuersatz – je mehr du verdienst, desto höher die Steuer. Der Einstiegssteuersatz liegt bei 14 %, der Spitzensteuersatz bei 42 %, für sehr hohe Einkommen sogar bei 45 %. Kosten wie Reparaturen oder Abschreibungen bei vermieteten Immobilien können deine Steuerlast senken.

3. Abgeltungsteuer

Erträge aus Fonds und ETFs werden ebenfalls mit 25 % Abgeltungsteuer belegt. Für manche Fonds gelten spezielle Steuererleichterungen wie die sogenannte Teilfreistellung, wodurch ein Teil der Erträge steuerfrei bleibt.

4. Grundsteuer

Besitzt du Immobilien, zahlst du Grundsteuer. Diese fällt unabhängig davon an, ob du die Immobilie selbst nutzt oder vermietest. Ab 2025 greift eine neue Berechnungsmethode, die je nach Lage und Wert deiner Immobilie die Steuer erhöhen oder senken kann.

5. Schenkungs- und Erbschaftsteuer

Wenn du Vermögen an Kinder, Ehepartner oder andere Angehörige weitergeben möchtest, kommen Schenkungs- oder Erbschaftsteuer ins Spiel. Für enge Verwandte gelten großzügige Freibeträge, z. B. 500.000 Euro für Ehepartner oder 400.000 Euro für Kinder. Alles, was über die Freibeträge hinausgeht, wird nach einem gestaffelten Steuersatz versteuert.

Fazit: Privatier werden – Ein Lebensstil, der Planung braucht

Privatier zu werden ist für viele ein Traum, der Freiheit und Unabhängigkeit verspricht. Doch dieser Lebensstil erfordert eine klare Strategie, Disziplin und Weitsicht. Das notwendige Vermögen aufzubauen, ist kein schneller Prozess – dafür braucht es gezielte Sparpläne, kluge Investitionen und einen langfristigen Fokus.

Wichtig ist, dass du realistisch planst: Wie hoch sind deine laufenden Kosten? Wie sicher sind deine Einkommensquellen? Und wie gehst du mit Risiken um? Fehler wie eine zu optimistische Einschätzung der Rendite oder eine unzureichende Absicherung können teuer werden.

Der Weg zum Privatier ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Mit einem fundierten Plan, konsequentem Vermögensaufbau und einem Blick für Details kannst du dir aber die finanzielle Freiheit erarbeiten, die du dir wünschst. Bleibe geduldig und flexibel – dann steht deinem Leben als Privatier nichts im Weg.

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Autorenbox

Sie ist Gründerin von beatvest. Als sie vor einigen Jahren zu Investieren begonnen hatte, fiel ihr persönlich das Problem der Finanzmärkte auf. Das Wissen ist wild verteilt und überwältigend. Man macht sich bei der Auswahl der richtigen Investmentprodukte sorgen und braucht lange bis man Selbstbewusstsein aufgebaut hat. Doch so muss es nicht sein.

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