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Was ist ein Index? Aktienindizes einfach erklärt

Indizes sind Listen von Aktien, die bestimmte Märkte oder Branchen abbilden und als Maßstab für deren Entwicklung dienen. Sie helfen Anlegern, breit gestreut zu investieren, ohne einzelne Aktien auswählen zu müssen. Bekannte Indizes sind der MSCI World für globale Aktien, der S&P 500 für US-Unternehmen und der DAX für deutsche Konzerne.

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Wenn du dich mit Aktien beschäftigst, kommst du an Indizes nicht vorbei. Der DAX, der S&P 500 oder der MSCI World – alle reden darüber, aber was steckt eigentlich dahinter? Ein Index ist im Grunde eine Liste von Aktien, die nach bestimmten Regeln zusammengestellt wird, um eine bestimmte Markt- oder Branchenentwicklung abzubilden.

Klingt trocken? Keine Sorge, wir machen es einfach: Warum gibt es Indizes, wie funktionieren sie und warum sind sie für Anleger so wichtig? Hier bekommst du die Antworten – verständlich und auf den Punkt.

Definition: Was ist ein Index?

Ein Index ist im Grunde eine Art Sammelbecken für Wertpapiere, das uns zeigt, wie es einem bestimmten Markt oder einer bestimmten Branche gerade geht.

Stell dir vor, du willst wissen, ob die Wirtschaft boomt oder schwächelt – anstatt jede einzelne Aktie mühsam zu analysieren, reicht ein Blick auf den passenden Index. Er zeigt die durchschnittliche Entwicklung mehrerer Aktien in einer einzigen Zahl an.

Das Prinzip dahinter ist simpel: Ein Index nimmt eine Gruppe von Unternehmen, Wertpapieren oder anderen Anlageklassen und berechnet daraus eine durchschnittliche Wertentwicklung. Wenn du dir also z. B. den DAX ansiehst, bekommst du eine schnelle Antwort auf die Frage: „Wie läuft’s gerade für die größten Unternehmen in Deutschland?“ Steigt der DAX, dann wachsen die Werte dieser Firmen im Schnitt – fällt er, läuft es eher schlecht.

Aber Indizes sind nicht nur auf Aktien beschränkt. Es gibt sie für viele verschiedene Anlageklassen: Rohstoffe, Anleihen, Währungen und sogar Immobilien. Egal ob Börsianer oder Laie – wer verstehen will, was an den Finanzmärkten passiert, kommt an Indizes nicht vorbei. Sie helfen uns, Trends zu erkennen, Investitionsentscheidungen zu treffen und Märkte auf einen Blick zu vergleichen.

Doch nicht jeder Index ist gleich: Es gibt verschiedene Arten, die je nach Berechnung, Gewichtung oder Marktsegment andere Schwerpunkte setzen.

1. Aktienindizes: Die Klassiker der Börsenwelt

Der wohl bekannteste Index-Typ ist der Aktienindex. Er bildet die Wertentwicklung von Unternehmen ab, die nach bestimmten Kriterien ausgewählt wurden. Diese Indizes können sich auf ein Land, eine Branche oder ein spezielles Marktsegment konzentrieren.

  • DAX (Deutschland): Enthält die 40 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands. Wenn er steigt, läuft es für die deutsche Wirtschaft gut – wenn er fällt, eher nicht.
  • S&P 500 (USA): Der Index bildet die 500 wichtigsten US-Unternehmen ab und gilt als Barometer für die Weltwirtschaft.
  • NASDAQ 100 (Technologie): Hier sind vor allem Tech-Giganten wie Apple, Google und Amazon vertreten. Läuft dieser Index gut, ist die Tech-Branche stark.

Manche Aktienindizes gewichten Unternehmen nach ihrer Marktkapitalisierung (Börsenwert), andere geben jeder Firma die gleiche Bedeutung. Je nach Methode kann sich der Index also unterschiedlich entwickeln.

2. Rohstoff- und Währungsindizes: Mehr als nur Aktien

Neben Aktien gibt es auch Indizes für andere Anlageklassen:

  • Rohstoffindizes wie der CRB-Index (Commodities Research Bureau) zeigen, wie sich Öl, Gold oder Weizen entwickeln. Sie sind wichtig für Investoren, die sich gegen Inflation absichern wollen.
  • Währungsindizes wie der US-Dollar-Index (DXY) messen die Stärke einer Währung im Vergleich zu anderen. Ein steigender DXY bedeutet, dass der Dollar weltweit an Wert gewinnt.

Diese Indizes spielen oft eine große Rolle in der globalen Finanzwelt, da sie Märkte beeinflussen und Anlegern helfen, Risiken besser einzuschätzen.

3. Anleihen- und Immobilienindizes: Weniger riskant, aber wichtig

Wer sich für konservativere Anlagen interessiert, schaut eher auf Anleihen- oder Immobilienindizes:

  • Anleihenindizes wie der iBoxx Euro Corporate Bond Index zeigen die Entwicklung von Unternehmens- oder Staatsanleihen. Sie gelten als stabiler als Aktienindizes, reagieren aber empfindlich auf Zinsschwankungen.
  • Immobilienindizes wie der EPRA-Index messen die Entwicklung von börsennotierten Immobilienunternehmen. Gerade in Zeiten steigender Zinsen kann dieser Bereich stark schwanken.

Diese Indizes helfen Anlegern, nicht nur auf Aktien zu setzen, sondern ihr Portfolio breiter aufzustellen und Risiken zu verteilen.

Kursindex vs. Performanceindex: Wo liegt der Unterschied?

Wenn du einen Aktienindex anschaust, kann das zwei Dinge bedeuten: Entweder er zeigt nur die reinen Kursveränderungen der Aktien oder er berücksichtigt auch Dividenden. Und genau hier liegt der Unterschied zwischen einem Kursindex und einem Performanceindex.

Ein Kursindex bildet ausschließlich die Kursbewegungen der enthaltenen Aktien ab – also, wie stark die Aktienpreise steigen oder fallen. Dividenden, Zinsen oder andere Ausschüttungen werden dabei ignoriert. Typische Beispiele sind der Dow Jones oder der EuroStoxx 50. Das bedeutet: Selbst wenn ein Unternehmen regelmäßig hohe Dividenden zahlt, schlägt sich das im Kursindex nicht nieder.

Ein Performanceindex (auch Total-Return-Index) geht einen Schritt weiter. Hier wird nicht nur der Kursverlauf berücksichtigt, sondern auch alle Dividenden und sonstigen Ausschüttungen so behandelt, als würden sie wieder investiert werden. Dadurch wächst der Wert des Index stärker als beim Kursindex. Ein bekanntes Beispiel ist der DAX, der üblicherweise als Performanceindex dargestellt wird.

Was bedeutet das für Anleger? Ganz einfach: Der Performanceindex gibt ein realistischeres Bild davon, was man mit einer Anlage tatsächlich verdient hätte, weil er auch die Dividenden mit einrechnet. Der Kursindex hingegen zeigt nur, wie sich die Kurse entwickeln – das ist besonders wichtig, wenn man die reine Marktbewegung ohne Zusatzerträge betrachten will.

Übersicht: Das sind die weltweitgrößten Aktienindizes

Aktienindizes sind das Herzstück der weltweiten Finanzmärkte.

Sie geben Anlegern einen schnellen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung einzelner Länder, Regionen oder Branchen und sind die Basis für viele Anlageentscheidungen. Aber nicht jeder Index ist gleich: Während einige, wie der MSCI World, eine breite Streuung über viele Länder bieten, konzentrieren sich andere, wie der DAX 40, auf einen nationalen Markt. Dazu gibt es spezialisierte Indizes, die gezielt auf Technologiewerte, Nachhaltigkeit oder Dividenden setzen.

Doch welche Aktienindizes sind wirklich die größten und wichtigsten? Welche Unternehmen dominieren sie? Und wie unterscheiden sich die großen globalen Indizes von den regionalen Märkten? In dieser Übersicht schauen wir uns die führenden Indizes der Welt im Detail an.

Indexname Region/Land Top-Holdings Besonderheiten
Weltindizes
MSCI World 23 Industrieländer Apple (5%), NVIDIA (4,1%), Microsoft (4,1%) 1.400 Unternehmen, 52.400 Mrd. €
FTSE All-World Global (inkl. Schwellenländer) Apple (4,3%), Microsoft (3,9%), Amazon (2,1%) 3.900+ Unternehmen, 68.200 Mrd. €
S&P Global 1200 Global Apple (6,2%), Microsoft (5,8%), Alphabet (3,1%) 1.200 Unternehmen, 49.800 Mrd. €
Nordamerika
S&P 500 USA Microsoft (7,1%), Apple (6,9%), NVIDIA (5,3%) +8,2% YTD 2025
S&P/TSX 60 Kanada Royal Bank of Canada, Shopify Rohstoff- und Bankenfokus
Lateinamerika
BOVESPA Brasilien Petrobras (12,4%), Vale (9,7%), Itaú Unibanco (8,3%) +22,7% YTD 2025, Rohstofffokus
MERVAL Argentinien Rohstoff- und Agrarunternehmen +129% Jahresperformance
Europa
DAX 40 Deutschland SAP (10,2%), Siemens (7,8%), Allianz (6,5%) +15,9% YTD 2025
CAC 40 Frankreich LVMH (13,2%), Hermès (6,7%) 112% MCap/GDP-Ratio
FTSE 100 Großbritannien Shell (8,6%), AstraZeneca (7,9%) 98% MCap/GDP-Ratio
SMI Schweiz Nestlé (20,1%), Roche (18,3%) 245% MCap/GDP-Ratio
Asien-Pazifik
Nikkei 225 Japan Toyota (5,1%), Sony (3,8%), Mitsubishi UFJ (3,2%) -4,1% YTD 2025
Hang Seng Hongkong Tencent (1,2 Bio. €) +21,48% im Jahresverlauf
NIFTY 50 Indien Reliance (10,9%), HDFC Bank (8,7%) 38% ausländischer Investorenanteil
CSI 300 China Kweichow Moutai (5,1%), ICBC (3,9%) 12% ausländischer Investorenanteil
Naher Osten & Afrika
Tadawul All Share Saudi-Arabien Saudi Aramco (58,1%), Al Rajhi Bank (8,9%) +13,4% YTD 2025
FTSE/JSE All-Share Südafrika Anglo American, Naspers Rohstoffunternehmen dominieren
Thematische & Sektor-Indizes
NASDAQ-100 Technologie/USA NVIDIA (11,2%), Apple (10,8%), Microsoft (9,5%) 48% Technologieanteil
STOXX Global AI Index Künstliche Intelligenz Alphabet (1,15 Bio. €), Tesla (804,3 Mrd. €) KI-Spezialindex
MSCI World ESG Leaders Nachhaltigkeit Microsoft, Visa (577 Mrd. €) Nachhaltigkeitskriterien

MSCI World: Die globale Benchmark für Industrieländer

Wenn es einen Index gibt, der als globale Benchmark gilt, dann ist es der MSCI World. Er umfasst 1.400 Unternehmen aus 23 Industrieländern und bildet die Marktentwicklung der führenden Volkswirtschaften ab. Mit einem US-Anteil von über 73 % ist er jedoch stark von der amerikanischen Wirtschaft und insbesondere von Technologieunternehmen geprägt.

Die Schwergewichte im MSCI World sind Apple (5 %), Nvidia (4,1 %) und Microsoft (4,1 %) – zusammen machen sie über 15 % des Index aus. Das bedeutet: Wer hier investiert, setzt vor allem auf große US-Tech-Konzerne. Die starke Gewichtung dieser Unternehmen zeigt, welchen Einfluss die Digitalisierung und künstliche Intelligenz auf den Markt haben.

S&P Global 1200 und FTSE All-World: Die breitesten Indizes

Während der S&P Global 1200 die größten 1.200 Unternehmen weltweit vereint, geht der FTSE All-World noch weiter und umfasst über 3.900 Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern.

Besonders auffällig: Die Dominanz der USA hat sich seit 2008 von unter 50 % auf über 70 % erhöht. Damit sind auch diese Indizes stark von der Entwicklung des US-Marktes abhängig. Wer auf eine wirklich breite Streuung setzen will, sollte sich genau anschauen, wie stark einzelne Regionen gewichtet sind.

Regionale Indizes: Wer dominiert wo?

Nordamerika: Die USA setzen den Ton

  • S&P 500 (USA) – Der wichtigste US-Index umfasst die 500 größten Unternehmen und ist mit einem Stand von 5.777,69 Punkten (März 2025) weiterhin auf Wachstumskurs. Tech- und Konsumgüterkonzerne wie Amazon (3,1 %) und Tesla (1,6 %) dominieren hier.
  • NASDAQ 100 – Wer in Technologie-Aktien investieren will, kommt an diesem Index nicht vorbei. Er enthält die größten Tech-Werte wie Nvidia (2,83 Bio. EUR) und Broadcom (944 Mrd. EUR).
  • S&P/TSX 60 (Kanada) – Kanadas Leitindex wird von Rohstoffunternehmen und Banken dominiert, darunter die Royal Bank of Canada.

Europa: Starke Industrien und Luxusgüter

  • DAX 40 (Deutschland) – Seit 2021 umfasst der DAX 40 Unternehmen, darunter Schwergewichte wie SAP (312,5 Mrd. EUR) und Siemens (94,2 Mrd. EUR).
  • CAC 40 (Frankreich) – Frankreichs Top-Index ist stark von der Luxus- und Finanzbranche geprägt, mit Unternehmen wie LVMH (317,4 Mrd. EUR) und BNP Paribas.
  • FTSE 100 (Großbritannien) – Der britische Index bleibt trotz Brexit stabil, vor allem dank Shell, BP und AstraZeneca.

Asien: Zwischen Innovation und Stabilität

  • Nikkei 225 (Japan) – Der führende japanische Index enthält Weltmarken wie Toyota (274,8 Mrd. EUR) und Sony, litt aber 2025 unter der schwachen Yen-Performance.
  • Hang Seng (Hongkong) – Ein wichtiger Index für den chinesischen Markt, dominiert von Tencent (1,2 Bio. EUR).
  • MSCI Emerging Markets – Wer in Schwellenländer investieren will, findet hier Unternehmen wie Alibaba (2,0 Bio. EUR) und Taiwan Semiconductor (732,4 Mrd. EUR).

Welche deutschen Indizes gibt es?

Der deutsche Aktienmarkt ist in mehrere Indizes unterteilt, die Unternehmen verschiedener Größen und Branchen abbilden.

Vom DAX als Leitindex über den MDAX für mittelgroße Unternehmen bis hin zum SDAX und TecDAX für kleinere und technologieorientierte Firmen – jeder Index hat seinen eigenen Fokus. Sie dienen als Gradmesser für die Wirtschaft und als Orientierung für Anleger. Doch welche deutschen Indizes gibt es genau? Wie unterscheiden sie sich? Und welche Unternehmen sind dort gelistet? Hier kommt der ausführliche Überblick.

Index Unternehmen Marktkapitalisierung (Mrd.) Performance
DAX 40 (Leitindex für Blue Chips)
SAP SE Technologie 309,57 Mrd. USD +23,6% YTD
Siemens AG Industrie 159,05 Mrd. USD +18,3% YTD
Deutsche Telekom AG Telekommunikation 156,57 Mrd. USD -
Airbus SE Luftfahrt 130,33 Mrd. USD -
Allianz SE Versicherungen 121,71 Mrd. USD -
DAX Index Gesamtperformance +22% (2024)
MDAX 50 (Mid-Cap-Unternehmen)
Talanx AG Versicherungen 24,0 Mrd. € -
Traton SE Nutzfahrzeuge 19,0 Mrd. € -
Knorr-Bremse AG Automobilzulieferer 15,0 Mrd. € -
Evonik Industries Chemie 12,4 Mrd. € -
Hochtief AG Bauindustrie 11,8 Mrd. € -
Jüngste Aufsteiger (März 2025): DWS Group, RENK Group (+149% seit Börsengang), flatexDEGIRO
SDAX 70 (Small Caps)
DWS Group GmbH & Co. KGaA Finanzdienstleistungen 48,92 Mrd. € Dividendenrendite: 4,5%
Deutsche EuroShop AG Immobilien - Dividendenrendite: 14,5%
United Internet AG Telekommunikation - Dividendenrendite: 2,7%
adesso SE IT-Dienstleistungen - +4,8% (Feb 2025)
1&1 AG Telekommunikation - -2,1% (Feb 2025)
TecDAX (Technologieunternehmen)
TeamViewer AG Software - +4,13% (Feb 2025)
Bechtle AG IT-Dienstleistungen - +4,38% (Feb 2025)
Carl Zeiss Meditec AG Medizintechnik - +5,00% (Feb 2025)
Formycon AG Biotechnologie - -51,46% (Feb 2025)
QIAGEN NV Biotechnologie - -17,95% (Feb 2025)

DAX 40: Der wichtigste deutsche Index für Großunternehmen

Der DAX 40 (Deutscher Aktienindex) ist der Leitindex der deutschen Wirtschaft und bildet die 40 größten und liquidesten Unternehmen des Landes ab. Er ist die erste Anlaufstelle für internationale Investoren, die in deutsche Blue-Chip-Aktien investieren wollen. Seit seiner Erweiterung von 30 auf 40 Unternehmen im Jahr 2021 spiegelt der DAX ein breiteres Spektrum der deutschen Wirtschaft wider.

Top-5-Unternehmen im DAX (Stand: März 2025)

  1. SAP SE (Technologie) – 309,57 Mrd. USD Marktkapitalisierung
  2. Siemens AG (Industrie) – 159,05 Mrd. USD
  3. Deutsche Telekom AG (Telekommunikation) – 156,57 Mrd. USD
  4. Airbus SE (Luftfahrt) – 130,33 Mrd. USD
  5. Allianz SE (Versicherungen) – 121,71 Mrd. USD

Der DAX verzeichnete im Februar 2025 einen historischen Höchststand von 22.551,43 Punkten, angetrieben von globaler Technologienachfrage und starken Exportwerten. Besonders SAP (+23,6 % YTD) und Siemens (+18,3 % YTD) trugen zum Anstieg bei.

MDAX 50: Der Index für den deutschen Mittelstand

Direkt unter dem DAX folgt der MDAX, der 50 mittelgroße Unternehmen umfasst. Diese Unternehmen sind oft Marktführer in ihren Nischen und zeigen starkes Wachstumspotenzial. Viele MDAX-Werte sind auf den globalen Märkten aktiv und erzielen dort einen Großteil ihrer Umsätze.

Top-Holdings im MDAX (März 2025)

  1. SAP SE (Technologie) – 309,57 Mrd. USD Marktkapitalisierung
  2. Siemens AG (Industrie) – 159,05 Mrd. USD
  3. Deutsche Telekom AG (Telekommunikation) – 156,57 Mrd. USD
  4. Airbus SE (Luftfahrt) – 130,33 Mrd. USD
  5. Allianz SE (Versicherungen) – 121,71 Mrd. USD

Ein Highlight im MDAX ist der starke Fokus auf Dividenden.

Während AIXTRON eine vergleichsweise niedrige Rendite von 1,2 % bietet, liegt die Dividendenrendite der RTL Group bei starken 8,7 %.

Jüngste Veränderungen im MDAX (März 2025):

  • Aufsteiger: DWS Group (Vermögensverwaltung), RENK Group (Verteidigungstechnik), flatexDEGIRO (Online-Brokerage)
  • Absteiger: Siltronic AG (Halbleiter), Schott Pharma (Medizintechnik), Hypoport SE (Finanzdienstleistungen)

Der Aufstieg der RENK Group (+149 % seit Börsengang 2024) zeigt, dass Rüstungsunternehmen durch geopolitische Spannungen an Bedeutung gewinnen.

SDAX 70: Small Caps mit Wachstumspotenzial

Der SDAX umfasst die nächsten 70 Unternehmen nach dem MDAX. Hier sind kleinere Unternehmen vertreten, die oft Spezialisten in ihren Bereichen sind. Viele dieser Firmen haben ein enormes Wachstumspotenzial, sind aber auch volatiler als die Werte im DAX oder MDAX.

Beispielwerte im SDAX:

  • DWS Group GmbH & Co. KGaA – 48,92 Mrd. € Marktkapitalisierung, Dividendenrendite 4,5 %
  • Deutsche EuroShop AG – Immobilienunternehmen mit 14,5 % Dividendenrendite
  • United Internet AG – Telekommunikationsanbieter mit 2,7 % Rendite

Während einige Unternehmen im Februar 2025 stark zulegen konnten, wie adesso SE (+4,8 % durch Digitalisierungsprojekte), gerieten andere wie 1&1 AG (-2,1 %) durch hohe Investitionen in den 5G-Ausbau unter Druck.

TecDAX: Deutschlands Innovationsmotor

Der TecDAX ist der Index für Technologie und Zukunftsbranchen in Deutschland. Hier sind die 30 größten Tech-Unternehmen des Landes gelistet, darunter Software-Riesen, Halbleiterhersteller, Biotech-Unternehmen und Cloud-Anbieter. Während der DAX von klassischen Industriekonzernen dominiert wird, ist der TecDAX das Schaufenster für digitale Transformation und technologische Innovation. Unternehmen wie SAP, Infineon oder Qiagen sind international führend und prägen die deutsche Technologielandschaft.

Allerdings bringt der TecDAX auch höhere Volatilität mit sich. Während Unternehmen wie Bechtle oder Carl Zeiss Meditec von starkem Wachstum profitieren, können Biotech-Firmen oder Softwareanbieter nach enttäuschenden Quartalszahlen oder regulatorischen Änderungen heftig einbrechen. Das zeigt sich aktuell an Formycon, das nach einem gescheiterten Medikamententest über 50 % an Wert verloren hat.

Für Anleger, die in Technologie made in Germany investieren wollen, bietet der TecDAX eine spannende Auswahl – allerdings mit mehr Risiko als der DAX. Wer in den Zukunftsmarkt einsteigen will, kann über TecDAX-ETFs breit gestreut investieren und langfristig von der Digitalisierung profitieren

Welcher deutsche Index ist der richtige für Anleger?

Die deutschen Indizes bieten für jede Anlagestrategie die passende Auswahl:

  • DAX 40 für stabile Investments in große Unternehmen
  • MDAX für dynamische Mittelständler mit Wachstumspotenzial
  • SDAX für spekulative, kleinere Unternehmen mit viel Potenzial
  • TecDAX für Investitionen in Technologie und Innovation

Der DAX hat eine hohe Konzentration, da die Top-5-Unternehmen bereits 28 % des Index ausmachen. Das bedeutet, dass einzelne Werte große Auswirkungen auf die Gesamtperformance haben können. Anleger, die breiter streuen möchten, setzen oft auf ETFs, die mehrere Indizes kombinieren.

Wer mehr Risiko eingehen möchte, kann sich an den MDAX, SDAX oder TecDAX orientieren, um von kleineren, aber oft wachstumsstärkeren Unternehmen zu profitieren

Wie wird ein Index zusammengestellt?

Ein Index ist eine Gruppe von Aktien, die nach bestimmten Regeln zusammengestellt werden, um einen bestimmten Markt oder Sektor abzubilden.

Doch wer entscheidet eigentlich, welche Unternehmen in einen Index aufgenommen werden – und welche rausfliegen? Die Antwort ist: Das hängt ganz von den Kriterien des jeweiligen Indexanbieters ab.

1. Die wichtigsten Auswahlkriterien

Jeder Index hat eigene Regeln, aber die meisten basieren auf drei zentralen Faktoren:

  • Marktkapitalisierung: Je größer ein Unternehmen ist (also je höher der Börsenwert aller Aktien zusammen), desto wahrscheinlicher ist es, dass es in einen Index aufgenommen wird. Der DAX z. B. enthält die 40 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands.
  • Börsenumsatz (Liquidität): Es reicht nicht, einfach nur groß zu sein. Die Aktie muss auch regelmäßig gehandelt werden. Denn ein Index soll ja repräsentativ für den Markt sein – und nicht aus Unternehmen bestehen, die kaum jemand kauft oder verkauft.
  • Sektor & Branche: Manche Indizes haben spezielle Themen. Der TecDAX enthält z. B. nur Technologieaktien, während der MDAX auf mittelgroße Unternehmen fokussiert ist.

Zusätzlich gibt es noch Sonderregeln, z. B. dass Unternehmen einen Sitz in Deutschland haben müssen (DAX) oder dass sie bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen (MSCI World ESG).

2. So funktioniert die Aufnahme und der Rauswurf

Jeder Index wird regelmäßig überprüft, meist alle drei oder sechs Monate. Unternehmen, die sich besonders gut entwickelt haben und die Kriterien erfüllen, steigen auf. Gleichzeitig müssen Unternehmen, die an Wert verlieren oder zu wenig gehandelt werden, den Index verlassen.

Beispiel: 2021 wurde der DAX von 30 auf 40 Unternehmen erweitert. Unternehmen wie Zalando und Airbus kamen hinzu, während frühere Pleitekandidaten wie Wirecard rausflogen.

Im MDAX, SDAX oder TecDAX gibt es besonders viel Bewegung. Schnell wachsende Unternehmen wie TeamViewer oder Delivery Hero können innerhalb weniger Jahre in den DAX aufsteigen, während schwächere Firmen in den SDAX oder ganz aus den Indizes verschwinden.

3. Wer entscheidet das eigentlich?

Die Regeln werden von Indexanbietern festgelegt, die für die Verwaltung der Indizes zuständig sind. Beim DAX, MDAX, SDAX und TecDAX ist das die Deutsche Börse, während globale Indizes wie der MSCI World oder der S&P 500 von internationalen Finanzunternehmen wie MSCI oder Standard & Poor’s zusammengestellt werden.

Ein Index ist also kein festes Gebilde, sondern eine dynamische Liste, die sich mit der Wirtschaft verändert. Die großen Unternehmen von heute sind nicht automatisch die von morgen – und deshalb werden Indizes regelmäßig angepasst, um den Markt realistisch abzubilden. Wer über ETFs in Indizes investiert, profitiert davon automatisch: Schwächere Unternehmen fliegen raus, starke steigen auf – und das Portfolio bleibt immer auf dem neuesten Stand.

Was hat ein Index mit ETFs und Diversifikation zu tun?

Ein Index bildet eine Gruppe von Aktien ab – zum Beispiel die 40 größten Unternehmen in Deutschland (DAX) oder die 500 größten in den USA (S&P 500).

Doch was hat das mit ETFs zu tun? Und warum ist das wichtig für die Diversifikation?

1. ETFs basieren auf Indizes

Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein Fonds, der einen bestimmten Index nachbildet. Das bedeutet: Kaufst du einen ETF, kaufst du nicht nur eine einzelne Aktie, sondern gleich den gesamten Index.

Beispiel:

  • Ein MSCI World ETF enthält rund 1.400 Unternehmen aus 23 Ländern.
  • Ein DAX-ETF investiert in alle 40 DAX-Unternehmen – von SAP über Siemens bis zur Deutschen Telekom.
  • Ein NASDAQ 100 ETF setzt auf die größten US-Tech-Unternehmen wie Apple, Microsoft und Nvidia.

Der Vorteil? Du musst dich nicht selbst um die Auswahl einzelner Aktien kümmern – der ETF sorgt automatisch dafür, dass du breit gestreut investierst.

2. Mehr Diversifikation, weniger Risiko

Diversifikation bedeutet, dein Geld auf viele verschiedene Unternehmen, Branchen und Länder zu verteilen, statt alles auf eine Karte zu setzen. Genau das passiert bei ETFs:

  • Statt nur eine Aktie zu kaufen, investierst du in hunderte oder tausende Unternehmen gleichzeitig.
  • Fällt eine einzelne Aktie (z. B. Tesla), können andere (z. B. Apple oder Amazon) das ausgleichen.
  • Du bist nicht von einer einzigen Branche abhängig: In einem MSCI World ETF sind Technologie, Industrie, Konsum, Gesundheit und Finanzsektor alle vertreten.

Ein gutes Beispiel für fehlende Diversifikation war die Wirecard-Pleite: Wer nur in Wirecard investiert hatte, verlor fast alles. Wer aber einen DAX-ETF hatte, merkte es kaum – weil 39 andere Unternehmen im Index blieben.

3. Indizes sorgen für eine natürliche Auslese

Ein weiterer Vorteil: Indizes werden regelmäßig aktualisiert.

  • Unternehmen, die schlecht performen, werden aus dem Index geworfen.
  • Erfolgreiche Firmen steigen auf.
  • ETFs passen sich automatisch an, ohne dass du etwas tun musst.

Beispiel: Airbus ist 2021 in den DAX aufgestiegen, während Wirecard rausgeflogen ist. Wer einen DAX-ETF hatte, hat Airbus automatisch ins Portfolio bekommen – ganz ohne eigenes Zutun.

ETFs + Indizes = Einfache Diversifikation

ETFs nutzen Indizes als Vorlage, um dein Geld breit zu streuen und das Risiko zu minimieren. Wer in einen ETF auf einen großen Index investiert, setzt nicht auf einzelne Unternehmen, sondern auf die gesamte Wirtschaft eines Landes oder sogar der Welt. Das macht ETFs besonders einfach, effizient und langfristig stabil.

So findest du den passenden Index für deine Geldanlage

Wenn du dein Geld in ETFs investieren willst, dann musst du dich für einen passenden Index entscheiden. Ein Index ist nichts anderes als eine Liste von Aktien, die eine bestimmte Gruppe von Unternehmen abbildet – zum Beispiel die größten Unternehmen eines Landes oder einer Branche. Indizes helfen Anlegern, den Markt im Blick zu behalten und langfristig in Aktien zu investieren, ohne sich um einzelne Unternehmen kümmern zu müssen.

Doch nicht jeder Index passt zu jedem Anleger. Manche Indizes setzen auf große Weltkonzerne, andere auf kleinere Unternehmen oder spezielle Branchen wie Technologie oder erneuerbare Energien. Deshalb solltest du dir vorher überlegen: Willst du möglichst breit gestreut investieren oder hast du einen bestimmten Bereich im Blick?

Willst du weltweit investieren? – Die großen Alleskönner

Wenn du möglichst breit aufgestellt sein möchtest, sind weltweite Indizes eine gute Wahl. Sie enthalten Unternehmen aus verschiedenen Ländern und Branchen und sorgen so für eine gute Risikostreuung. Besonders beliebt ist der MSCI World, ein Index mit rund 1.400 Unternehmen aus 23 Industrieländern. Hier sind große Namen wie Apple, Microsoft oder Nestlé vertreten. Noch breiter aufgestellt ist der FTSE All-World, der zusätzlich Unternehmen aus Schwellenländern wie China, Brasilien oder Indien enthält.

Mit einem ETF auf solche Indizes investierst du automatisch in Hunderte von Unternehmen auf einmal. Das bedeutet, dass du nicht auf das Wachstum einzelner Firmen angewiesen bist – selbst wenn eine Firma im Index schwächelt, wird das durch andere Unternehmen ausgeglichen. Diese breite Streuung macht solche Indizes besonders attraktiv für langfristige Anleger, die ihr Geld ohne viel Aufwand wachsen lassen wollen.

Beliebte Indizes:

  • MSCI World – ca. 1.400 Unternehmen aus 23 Industrieländern (z. B. Apple, Microsoft, Nestlé)
  • FTSE All-World – noch breiter mit Schwellenländern (Brasilien, China, Indien)
  • S&P Global 1200 – eine Mischung aus verschiedenen regionalen Indizes

Setzt du lieber auf ein bestimmtes Land oder eine Region?

Falls du glaubst, dass sich eine bestimmte Region oder ein Land besonders gut entwickeln wird, kannst du auch gezielt darauf setzen. Der S&P 500 beispielsweise enthält die 500 größten US-Unternehmen, darunter Tech-Giganten wie Amazon oder Tesla. Wer eher auf die heimische Wirtschaft vertraut, kann in den DAX 40 investieren, der die 40 größten deutschen Unternehmen umfasst, darunter Siemens, SAP und die Deutsche Telekom.

Für europäische Aktien gibt es den Euro Stoxx 50, der führende Unternehmen aus ganz Europa enthält. Solche Indizes sind weniger breit gestreut als globale Indizes, können aber interessant sein, wenn du an das Wachstum einer bestimmten Region glaubst. Sie sind allerdings auch anfälliger für wirtschaftliche Krisen in diesem Land oder Kontinent.

Beispiele:

  • S&P 500 (USA) – 500 größte US-Unternehmen (Apple, Amazon, Tesla)
  • DAX 40 (Deutschland) – 40 größte deutsche Unternehmen (SAP, Siemens, Allianz)
  • Euro Stoxx 50 (Europa) – 50 führende europäische Unternehmen (LVMH, BMW, TotalEnergies)

Willst du auf bestimmte Branchen setzen?

Neben den klassischen Länderindizes gibt es auch spezialisierte Indizes, die sich auf einzelne Branchen konzentrieren. Der bekannteste davon ist der NASDAQ 100, der vor allem große Technologieunternehmen aus den USA enthält. Hier sind Firmen wie Google, Meta oder NVIDIA vertreten, die in den letzten Jahren enorme Kursgewinne erzielt haben.

Wer lieber nachhaltig investieren möchte, kann sich den MSCI World ESG Leaders anschauen, der nur Unternehmen mit besonders hohen Umwelt- und Sozialstandards enthält. Andere Indizes konzentrieren sich auf erneuerbare Energien, Gesundheitsunternehmen oder künstliche Intelligenz. Solche Themenindizes können hohe Gewinne bringen, sind aber auch deutlich riskanter, weil sie nur auf einen bestimmten Bereich setzen.

Beispiele:

  • NASDAQ 100 – Fokus auf US-Technologie (Google, Meta, NVIDIA)
  • MSCI World ESG Leaders – Nachhaltige Unternehmen mit guten Umwelt- und Sozialstandards
  • STOXX Global AI Index – Unternehmen mit Fokus auf künstliche Intelligenz

Oder soll dein Geld regelmäßige Erträge abwerfen?

Wenn du nicht nur auf steigende Kurse setzt, sondern auch regelmäßige Ausschüttungen möchtest, gibt es spezielle Dividendenindizes. Diese enthalten Unternehmen, die besonders verlässliche und hohe Dividenden zahlen. Bekannte Indizes in diesem Bereich sind der STOXX Global Select Dividend 100, der Dividendenaktien aus der ganzen Welt umfasst, oder der S&P High Dividend Aristocrats, der auf US-Unternehmen mit stabilen Ausschüttungen setzt.

Dividendenindizes sind besonders für Anleger interessant, die eine regelmäßige Einkommensquelle aus ihren Investitionen haben möchten. Die Unternehmen in diesen Indizes sind oft etabliert und weniger schwankungsanfällig als Tech-Aktien. Allerdings bedeutet eine hohe Dividende nicht immer, dass eine Aktie auch im Kurs steigt – hier muss man abwägen, was einem wichtiger ist.

Beispiele:

  • STOXX Global Select Dividend 100 – Weltweite Dividenden-Aktien
  • S&P High Dividend Aristocrats – US-Unternehmen mit stabilen Dividenden
  • DAXplus Maximum Dividend – Deutsche Aktien mit hohen Ausschüttungen

Die Wahl des richtigen Index hängt davon ab, welche Strategie du verfolgst. Wenn du eine möglichst sichere und breite Streuung suchst, sind globale Indizes wie der MSCI World oder der FTSE All-World eine gute Wahl. Wer auf eine bestimmte Region setzen will, kann sich Indizes wie den S&P 500 oder den DAX anschauen. Für Anleger mit einem Interesse an bestimmten Zukunftsthemen gibt es spezielle Branchenindizes, und wer regelmäßige Erträge bevorzugt, kann auf Dividendenindizes setzen.

Grundsätzlich gilt: Je breiter der Index gestreut ist, desto stabiler ist die Geldanlage. Ein ETF auf den MSCI World ist daher für viele Einsteiger eine solide Wahl, weil er das Risiko verteilt und langfristig meist stabile Renditen bringt. Aber am Ende entscheidet deine persönliche Strategie, welches Risiko du eingehen möchtest und wie du dein Geld investieren willst.

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Autorenbox

Sie ist Gründerin von beatvest. Als sie vor einigen Jahren zu Investieren begonnen hatte, fiel ihr persönlich das Problem der Finanzmärkte auf. Das Wissen ist wild verteilt und überwältigend. Man macht sich bei der Auswahl der richtigen Investmentprodukte sorgen und braucht lange bis man Selbstbewusstsein aufgebaut hat. Doch so muss es nicht sein.

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