Stell dir vor, du bist gerade dabei, dich in den Aktienmarkt einzuarbeiten, und plötzlich hörst du überall von einer Aktie, die gerade durch die Decke geht. In den Nachrichten, Internetforen und sogar von Freund:innen bekommst du mit, dass diese Aktie noch weiter steigen könnte. Die Angst, etwas zu verpassen – auch bekannt als "FOMO" (Fear of Missing Out) – packt dich, und du kaufst die Aktie, ohne viel nachzudenken, in der Hoffnung, schnell Geld zu verdienen.
Dieses Szenario ist ein Paradebeispiel für emotionales Handeln an der Börse. Getrieben von Begeisterung und der Angst, eine Gelegenheit zu verpassen, kaufen viele Anleger:innen Aktien, ohne eine fundierte Analyse zu machen oder eine langfristige Strategie zu verfolgen. Erinnerst du dich vielleicht an die Gamestop-Aktie Anfang 2021? Dieses Ereignis ist ein gutes Beispiel dafür, wie Gespräche in Internetforen die Märkte massiv beeinflussen können.
Die Geschichte der Gamestop-Aktie
Gamestop, eine US-amerikanische Einzelhandelskette für Computerspiele, wurde Anfang 2021 weltweit bekannt, als ihr Aktienkurs in kurzer Zeit von 17 US-Dollar auf über 480 US-Dollar stieg. Eine Mischung aus Rebellion gegen große Investor:innen und FOMO trieb Kleinanleger:innen dazu, die Aktie massenhaft zu kaufen. Doch so schnell wie der Kurs gestiegen war, stürzte er auch wieder ab. Viele Menschen, die in den Hype eingestiegen waren, verloren viel Geld.
Und das passiert gerade wieder: Die Gamestop-Aktie hat in den letzten vier Wochen ein Plus von über 200% gemacht, nur um dann von Dienstag auf Mittwoch um 30% einzubrechen. Wer am Dienstag 100 Euro investiert hätte, hätte am nächsten Tag nur noch 70 Euro gehabt.
Pusher und Basher: Manipulative Taktiken in Internetforen
In Internetforen begegnet man oft den Begriffen „Pusher“ und „Basher“, besonders bei günstigen Aktien, den sogenannten Pennystocks.
- Pusher verbreiten positive Informationen über eine Aktie, oft übertrieben oder sogar falsch, um andere Anlegerzu überzeugen, diese zu kaufen und so den Kurs in die Höhe zu treiben.
- Basher hingegen verbreiten negative Informationen, um Zweifel zu säen und den Kurs zu drücken. Ihr Ziel ist es, von fallenden Kursen zu profitieren.
Solche manipulativen Taktiken können besonders unerfahrene Anleger:innen stark beeinflussen und zu extremen Kursbewegungen führen.
Meme Stocks: Aktien als virale Phänomene
Aktien wie Gamestop werden heute als Meme Stocks bezeichnet, weil sie ähnlich wie virale Internet-Memes plötzlich im Mittelpunkt stehen. Ein bekannter "Pusher" und Finfluencer, Keith Gill, brachte den Gamestop-Hype erneut ins Rollen, als er ein beliebtes Meme auf der Plattform X (ehemals Twitter) postete. Seine Anhänger:innen sahen darin ein Signal, Gamestop erneut zu kaufen, was die Aktie in die Höhe trieb.
Fazit: Vorsicht vor "schnellem Geld"
Das Beispiel der Gamestop-Aktie zeigt, wie gefährlich es sein kann, auf den Hype und Emotionen zu reagieren. Schnell reich zu werden klingt verlockend, doch oft ist es mit hohen Risiken verbunden. Eine fundierte Analyse und eine langfristige Strategie sind der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg an der Börse.