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Wie viel Elterngeld bekommst du bei Zwillingen? – Alles, was du wissen musst

Eltern von Zwillingen erhalten zum regulären Elterngeld einen Mehrlingszuschlag von 300 Euro pro Monat beim Basiselterngeld oder 150 Euro beim ElterngeldPlus. Das monatliche Elterngeld liegt damit zwischen 600 Euro und maximal 2.100 Euro. Frühgeburten oder Partnermonate können den Bezugszeitraum zusätzlich verlängern.

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Zwillinge sind ein doppeltes Glück – aber auch doppelter Aufwand.

Klar, dass da schnell die Frage aufkommt: Wie viel Elterngeld bekommst du eigentlich bei Zwillingen? Und wird dieser ganze Mehraufwand irgendwie berücksichtigt? Die gute Nachricht: Ja, aber nicht so umfangreich, wie du vielleicht erwartest. Lass uns mal genau anschauen, wie das mit dem Elterngeld bei Zwillingen geregelt ist.

Elterngeld bei Zwillingen: Wie läuft das eigentlich?

Das Elterngeld ist eine Einkommensersatzleistung, die dir helfen soll, deinen Verdienstausfall nach der Geburt auszugleichen. Normalerweise liegt das Elterngeld zwischen 65 % und 100 % deines vorherigen Nettoeinkommens. Hier mal die klassischen Zahlen:

  • Mindestens 300 Euro pro Monat, auch wenn du vorher nichts verdient hast.
  • Maximal 1.800 Euro pro Monat, wenn dein Einkommen entsprechend hoch war.

Aber was ist, wenn du Zwillinge bekommst? Doppeltes Elterngeld? Leider nicht. Stattdessen gibt’s einen Mehrlingszuschlag, um den Mehraufwand zumindest ein bisschen abzufedern.

1 Basiselterngeld (Einzelkind) 300 € - 1.800 € pro Monat
2 ElterngeldPlus (Einzelkind) 150 € - 900 € pro Monat
3 Basiselterngeld (Zwillinge) Mindestens 600 € maximal 2.100 € pro Monat (inkl. 300 € Mehrlingszuschlag)
4 ElterngeldPlus (Zwillinge) Mindestens 300 € maximal 1.050 € pro Monat (inkl. 150 € Mehrlingszuschlag)
5 Mehrlingszuschlag 300 € pro Monat (Basiselterngeld), 150 € pro Monat (ElterngeldPlus)
6 Geschwisterbonus 10 % mehr Elterngeld (mindestens 75 € pro Monat)
7 Frühgeburtenregelung Bis zu 4 zusätzliche Monate Elterngeld bei Geburt vor Termin
8 Einkommensobergrenze (ab 2025) 175.000 € für Paare, 200.000 € bis März 2024
9 Paralleler Bezug Basiselterngeld Bei Zwillingen möglich für bis zu 3 Monate gleichzeitig
10 Anrechnung auf Sozialleistungen Erhöhter Freibetrag bei Zwillingen: 600 € statt 300 €

Mehrlingszuschlag – Was bedeutet das konkret?

Statt doppeltem Elterngeld bekommst du für Zwillinge einen festen Zuschlag. Und der sieht so aus:

  • 300 Euro pro Monat, wenn du Basiselterngeld beziehst.
  • 150 Euro pro Monat, wenn du dich für ElterngeldPlus entscheidest.

Das heißt, mit Zwillingen bekommst du mindestens 600 Euro Basiselterngeld (300 Euro Grundbetrag + 300 Euro Zuschlag) oder 300 Euro ElterngeldPlus (150 Euro Grundbetrag + 150 Euro Zuschlag).

Der Höchstbetrag ist auf 2.100 Euro pro Monat gedeckelt. Auch wenn dein Einkommen theoretisch ein höheres Elterngeld rechtfertigen würde – 1.800 Euro Basiselterngeld plus 300 Euro Mehrlingszuschlag sind das absolute Maximum.

Wie wird das Elterngeld bei Zwillingen berechnet?

Das reguläre Elterngeld basiert auf deinem Nettoeinkommen vor der Geburt. Angenommen, du hast vorher 2.000 Euro netto im Monat verdient. Dann läuft die Rechnung so:

  • Dein Basiselterngeld beträgt 65 % von 2.000 Euro, also 1.300 Euro.
  • Hinzu kommt der Mehrlingszuschlag von 300 Euro.
  • Macht zusammen 1.600 Euro pro Monat, wenn du Basiselterngeld wählst.

Verdienst du mehr, zum Beispiel 2.800 Euro netto, dann sieht’s so aus:

  • 65 % davon wären 1.820 Euro.
  • Plus 300 Euro Mehrlingszuschlag kommst du auf 2.120 Euro.
  • Aber Achtung: Da der Höchstbetrag bei 2.100 Euro liegt, wird dein Elterngeld auf diesen Betrag gekappt.

Was ist, wenn deine Zwillinge zu früh kommen?

Falls deine Zwillinge als Frühgeburt zur Welt kommen, erhöht sich der Anspruch auf Elterngeld je nach Vorverlegung des Geburtstermins:

  • Mindestens 6 Wochen zu früh: +1 Monat Elterngeld.
  • Mindestens 8 Wochen zu früh: +2 Monate.
  • Mindestens 12 Wochen zu früh: +3 Monate.
  • Mindestens 16 Wochen zu früh: +4 Monate.

Das heißt, bei extrem frühen Geburten kannst du insgesamt bis zu 16 Monate Basiselterngeld bekommen.

Bezugsdauer des Elterngelds bei Zwillingen

Die generelle Bezugsdauer des Elterngelds ändert sich nicht durch Zwillinge. Du hast also dieselben Grundregeln wie bei einem Einzelkind:

  • 12 Monate Basiselterngeld (für beide Elternteile zusammen).
  • +2 Partnermonate, wenn beide Eltern mindestens zwei Monate Elterngeld beziehen.
  • Insgesamt 14 Monate, die frei zwischen euch aufgeteilt werden können.

Mit ElterngeldPlus kannst du den Bezugszeitraum sogar verdoppeln. Also statt 14 Monate Basiselterngeld könnt ihr auch 28 Monate ElterngeldPlus erhalten – allerdings dann nur mit der Hälfte des Betrags pro Monat.

Elterngeld und Sozialleistungen: Was ändert sich bei Zwillingen?

Ein Vorteil bei Mehrlingen ist, dass die Anrechnung auf Sozialleistungen wie Wohngeld oder BAföG großzügiger ist. Normalerweise wird alles angerechnet, was über 300 Euro liegt. Bei Zwillingen erhöht sich dieser Mindestbetrag auf 600 Euro.

Das heißt:

  • Bekommst du beispielsweise 1.000 Euro Elterngeld, werden bei einem Einzelkind 700 Euro angerechnet.
  • Bei Zwillingen werden aber nur 400 Euro angerechnet.

Diese Regelung hilft dir, nicht durch Sozialleistungen benachteiligt zu werden, nur weil du mehr Elterngeld durch den Mehrlingszuschlag bekommst.

Gesetzesänderungen ab 2024 & 2025: Was kommt auf dich zu?

Es gibt auch ein paar neue Regeln, die du im Hinterkopf behalten solltest:

  • Einkommensgrenzen: Ab 2024 liegt die Obergrenze für zu versteuerndes Einkommen bei 200.000 Euro pro Jahr für Paare. Ab 2025 wird diese Grenze auf 175.000 Euro gesenkt.
  • Paralleler Bezug: Während Eltern normalerweise nur einen Monat parallel Basiselterngeld bekommen dürfen, gilt das bei Zwillingen nicht. Du kannst also weiterhin gemeinsam Elterngeld beziehen, was dir mehr finanzielle Flexibilität verschafft.

Steuerklassen-Optimierung: So holst du mehr Elterngeld raus

Falls du mit deinem Partner zusammenlebst und einer von euch deutlich mehr verdient, lohnt es sich, vor der Geburt die Steuerklassen zu wechseln.

Der Grund? Dein Elterngeld wird nach deinem Nettoeinkommen berechnet – und das kannst du mit der richtigen Steuerklasse optimieren.

Tipp: Wenn du die Steuerklasse III wählst (sofern dein Partner in V ist), bleibt dir netto mehr übrig. Das erhöht automatisch die Basis, auf der dein Elterngeld berechnet wird. Ein Steuerklassenwechsel lohnt sich allerdings nur, wenn du ihn spätestens sieben Monate vor der Geburt einleitest, damit die Berechnungsmonate noch beeinflusst werden.

Du solltest die Beantragung vom Elterngeld rechtzeitig vorbereiten

Elterngeld muss rechtzeitig beantragt werden, sonst bleibst du unter Umständen auf einem Teil deines Geldes sitzen. Gerade wenn du Zwillinge bekommst, solltest du die Formalitäten schon vor der Geburt klären.

Die Elterngeldstelle braucht in der Regel:

  • Die Geburtsurkunden deiner Kinder.
  • Einen Nachweis über dein Einkommen vor der Geburt.
  • Ggf. Angaben zur privaten Krankenversicherung, falls du nicht gesetzlich versichert bist.

Fazit: Wie viel Elterngeld bekommst du wirklich bei Zwillingen?

Elterngeld mit Zwillingen ist alles andere als unkompliziert. Der Mehrlingszuschlag von 300 Euro (bzw. 150 Euro bei ElterngeldPlus) ist zumindest ein kleiner finanzieller Ausgleich, aber bei weitem nicht so hoch, wie er sein müsste. Denn doppelter Aufwand bedeutet nicht automatisch doppelte Unterstützung.

Das Maximum, das du pro Monat herausholen kannst, liegt bei 2.100 Euro – und das auch nur mit einem entsprechend hohen Einkommen. Falls deine Zwillinge zu früh geboren werden, verlängert sich dein Anspruch immerhin.

Am besten, du setzt dich so früh wie möglich mit einem Elterngeldrechner hin und kalkulierst deine Ansprüche. Gerade bei Zwillingen zählt jeder Euro!

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FAQ

Wie viel Elterngeld gibt es bei Zwillingen?
Hat man bei Zwillingen doppelte Elternzeit?
Was steht mir zu, wenn ich Zwillinge bekomme?
Wie hoch ist der Mehrlingszuschlag beim Elterngeld?
Wie hoch ist der Bonus für Zwillinge?

Autorenbox

Sie ist Gründerin von beatvest. Als sie vor einigen Jahren zu Investieren begonnen hatte, fiel ihr persönlich das Problem der Finanzmärkte auf. Das Wissen ist wild verteilt und überwältigend. Man macht sich bei der Auswahl der richtigen Investmentprodukte sorgen und braucht lange bis man Selbstbewusstsein aufgebaut hat. Doch so muss es nicht sein.

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