ETFs einfach erklärt

Wie viele ETFs im Depot sind sinnvoll? ETFs einfach erklärt

Ein einziger weltweiter ETF reicht für eine breite Streuung aus. Wer mehr Kontrolle will, kombiniert zwei bis drei ETFs, zum Beispiel MSCI World + Emerging Markets oder ergänzt Small Caps oder Anleihen. Mehr als vier ETFs sind meist unnötig, da sie das Depot komplizierter machen, ohne viel zusätzliche Diversifikation zu bringen.

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ETFs sind eine einfache und günstige Möglichkeit, in den Aktienmarkt zu investieren.

Doch wie viele ETFs brauchst du wirklich? Wie viele ETFs sind wirklich sinnvoll? Reicht einer oder sollten es mehrere sein? Wir erklären, worauf es ankommt, welche Mischung sinnvoll ist und wie du dein Depot einfach aufbaust.

Grundwissen: Darum ist Diversifikation im ETF-Portfolio wichtig

Diversifikation bedeutet, dein Geld breit zu streuen. Das schützt dich vor großen Verlusten und sorgt für eine stabile Entwicklung deines Depots. Stell dir vor, du setzt nur auf eine einzige Aktie oder einen einzigen Markt – wenn es dort schlecht läuft, fällt dein ganzes Investment. Genau das vermeidest du mit ETFs, denn sie bündeln viele Aktien in einem Fonds. Doch nicht jeder ETF deckt alles ab.

Viele Anleger denken, ein ETF reicht – zum Beispiel ein MSCI World. Doch dieser enthält zwar 1.500 Unternehmen, aber fast 70 Prozent davon stammen aus den USA. Andere Märkte, wie Schwellenländer oder Europa, sind kaum vertreten. Das kann gefährlich sein, wenn sich die US-Wirtschaft schlechter entwickelt. Deshalb setzen viele Anleger auf eine Kombination aus mehreren ETFs, zum Beispiel einen MSCI World plus einen Schwellenländer-ETF (Emerging Markets).

Auch unterschiedliche Anlageklassen spielen eine Rolle. Neben Aktien-ETFs gibt es Anleihen-ETFs oder Rohstoff-ETFs, die dein Depot noch breiter aufstellen können. Je breiter du streust, desto weniger hängt dein Erfolg von einzelnen Ländern oder Branchen ab.

Fazit: Ein einziger ETF ist besser als nichts, aber mehrere ETFs sorgen für eine bessere Risikostreuung. Die richtige Mischung hängt davon ab, wie viel Risiko du eingehen willst und wie langfristig du investierst.

Wie viele ETFs im Depot sind sinnvoll?

ETFs machen das Investieren einfach.

Doch wie viele brauchst du wirklich? Reicht ein einziger ETF oder solltest du mehrere haben? Die Antwort hängt davon ab, wie breit du streuen möchtest und wie viel Aufwand du betreiben willst.

Ein einziger ETF kann für viele Anleger ausreichen. Wer es ganz simpel halten möchte, setzt auf einen weltweit gestreuten ETF, zum Beispiel den MSCI All Country World Index (MSCI ACWI). Dieser enthält rund 2.900 Unternehmen aus 23 Industrie- und 24 Schwellenländern. Damit bist du global aufgestellt, ohne dich um eine komplizierte Strategie kümmern zu müssen.

Viele Anleger kombinieren jedoch zwei ETFs, um ihre Diversifikation zu verbessern. Ein klassisches Beispiel ist die Kombination aus:

  • MSCI World (Industrieländer, ca. 1.500 Unternehmen)
  • MSCI Emerging Markets (Schwellenländer, ca. 1.400 Unternehmen)

Mit dieser Kombination deckst du die gesamte Weltwirtschaft ab. Der MSCI World macht etwa 70 Prozent der globalen Marktkapitalisierung aus, die Schwellenländer rund 30 Prozent. Wer langfristig investieren will, profitiert so von Wachstumschancen in Asien, Lateinamerika oder Afrika.

Ein drittes oder viertes ETF-Produkt kann sinnvoll sein, wenn du noch gezielter diversifizieren möchtest. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Small-Cap-ETFs (z. B. MSCI World Small Cap), um in kleinere Unternehmen zu investieren.
  • Anleihen-ETFs, wenn du weniger Schwankungen in deinem Depot möchtest.
  • Nachhaltige ETFs, falls dir ESG-Kriterien wichtig sind.

Mehr als vier bis fünf ETFs brauchen die meisten Privatanleger aber nicht. Je mehr ETFs du hast, desto komplizierter wird das Rebalancing und desto mehr überschneiden sich oft die Werte in den Fonds. Wer zum Beispiel einen MSCI World, einen S&P 500 und einen Nasdaq 100 ETF kauft, hat viele US-Aktien doppelt und dreifach im Depot.

Ein breit gestreuter ETF kann reichen, zwei ETFs (Industrieländer + Schwellenländer) sind oft ideal. Wer noch weiter streuen will, kann mit Anleihen oder Small Caps ergänzen – aber mehr als fünf ETFs sind meist unnötig. Keep it simple!

Ist eine gute Diversifikation auch mit wenigen ETFs möglich?

Du brauchst nicht zehn verschiedene ETFs, um dein Risiko breit zu streuen. Schon mit ein oder zwei ETFs kannst du weltweit investieren und dein Depot stabil aufstellen.

Ein einziger MSCI ACWI ETF reicht, um in über 2.900 Unternehmen aus 47 Ländern zu investieren. Du bekommst große Firmen aus den USA, Europa, Asien und Schwellenländern in einem einzigen Fonds. Einfacher geht es nicht.

Viele Anleger setzen auf zwei ETFs, um die Gewichtung selbst zu bestimmen:

  • MSCI World für Industrieländer (ca. 1.500 Unternehmen)
  • MSCI Emerging Markets für Schwellenländer (ca. 1.400 Unternehmen)

Diese Kombination deckt fast 100 Prozent des weltweiten Aktienmarkts ab. Du bist global investiert, hast aber die Möglichkeit, Schwellenländer stärker oder schwächer zu gewichten.

Wer noch sicherer streuen will, kann einen Anleihen-ETF oder einen Small-Cap-ETF ergänzen. Aber mehr als drei bis vier ETFs sind für die meisten Anleger nicht nötig.

Fazit: Gute Diversifikation geht auch mit wenigen ETFs. Ein MSCI ACWI reicht oft, zwei ETFs sind ideal, drei bis vier sind maximal sinnvoll. Mehr macht es meist nur unnötig kompliziert.

Kannst du dein ETF-Portfolio überdiversifizieren?

Ja, das geht. Zu viele ETFs im Depot können mehr schaden als nützen. Diversifikation ist wichtig, aber irgendwann bringt sie keinen zusätzlichen Vorteil mehr – im Gegenteil, sie macht dein Depot komplizierter und weniger effizient.

Ein typisches Beispiel: Ein Anleger kauft einen MSCI World ETF, einen S&P 500 ETF und einen Nasdaq 100 ETF. Klingt erstmal nach breiter Streuung, aber in Wahrheit sind viele Unternehmen in allen drei ETFs enthalten. Apple, Microsoft oder Amazon tauchen in jedem dieser Indizes auf. Das bedeutet: Du hast dieselben Aktien mehrfach im Depot, aber ohne echten Diversifikationsvorteil.

Ein weiteres Problem ist das Rebalancing. Wer 5, 6 oder mehr ETFs hat, muss regelmäßig überprüfen, ob die Gewichtung noch passt. Das kostet Zeit und kann unnötige Transaktionskosten verursachen. Ein einfaches Portfolio mit 2 bis 3 ETFs ist oft genauso gut diversifiziert wie ein Portfolio mit 6 oder 7 ETFs – nur eben übersichtlicher.

Wann wird es zu viel?

  • Wenn sich die ETFs stark überschneiden und du dieselben Aktien mehrfach hast.
  • Wenn du ETFs kaufst, nur weil sie sich „gut anhören“, aber keinen echten Mehrwert bringen.
  • Wenn dein Depot so unübersichtlich wird, dass du nicht mehr weißt, was du eigentlich investiert hast.

Ein gutes ETF-Portfolio ist breit gestreut, aber nicht überladen. Wer zu viele ETFs kauft, verwässert sein Investment und macht alles komplizierter. Weniger ist oft mehr.

Beispiele von ETF-Portfolios: So kannst du deinen Vermögensaufbau starten

ETF-Investing ist einfach – aber welches Portfolio passt zu dir? Brauchst du nur einen ETF oder lieber mehrere? Und wie kannst du dein Risiko steuern? Wir zeigen dir verschiedene ETF-Strategien für Einsteiger und Fortgeschrittene, damit du direkt starten kannst.

1. Das einfachste ETF-Portfolio: Ein Fonds für alles

Wer es maximal unkompliziert will, nimmt nur einen einzigen ETF. Ein MSCI ACWI ETF oder ein FTSE All-World ETF reicht aus, um weltweit breit gestreut zu investieren.

  • Enthält Industrie- und Schwellenländer in einem Fonds
  • Rund 2.900 Unternehmen aus 47 Ländern
  • Keine komplizierte Strategie, keine Nachjustierung nötig

Für wen geeignet?

  • Perfekt für Einsteiger, die sich nicht mit Rebalancing beschäftigen wollen
  • Ideal für langfristige Anleger, die mit minimalem Aufwand investieren wollen

Beispiel-ETF:

  • iShares MSCI ACWI UCITS ETF (WKN: A1JMDF)
  • Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (WKN: A1JX52)

Fazit: Ein ETF reicht völlig aus, wenn du einfach und global investieren willst.

2. Das Klassiker-Portfolio: Zwei ETFs für die ganze Welt

Viele Anleger wollen etwas mehr Kontrolle über ihre Diversifikation. Eine MSCI World + Emerging Markets-Kombination gibt dir genau das:

  • MSCI World ETF für die Industrieländer (ca. 70 % der Weltwirtschaft)
  • MSCI Emerging Markets ETF für Schwellenländer (ca. 30 % der Weltwirtschaft)

Mit diesen beiden ETFs deckst du fast 100 % des globalen Aktienmarkts ab, kannst aber selbst entscheiden, wie stark du in Schwellenländer investierst.

Für wen geeignet?

  • Wer etwas flexibler sein möchte als mit einem einzigen ETF
  • Wer langfristig investieren und von Schwellenländern profitieren will

Beispiel-ETFs:

  • MSCI World: iShares Core MSCI World UCITS ETF (WKN: A0RPWH)
  • Emerging Markets: iShares Core MSCI Emerging Markets IMI UCITS ETF (WKN: A111X9)

Mit zwei ETFs bist du global top diversifiziert und hast mehr Kontrolle über dein Portfolio.

3. Das erweiterte Portfolio: Drei ETFs für mehr Balance

Wer sein Depot noch breiter aufstellen will, kann einen dritten ETF hinzufügen. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten:

Option 1: MSCI World + MSCI Emerging Markets + Small Caps

  • Zusätzlich zum Standard-Portfolio investierst du in kleine Unternehmen (Small Caps), die oft stärker wachsen als große Konzerne.

Option 2: MSCI World + Emerging Markets + Anleihen-ETF

  • Wer etwas mehr Sicherheit möchte, kann einen Anleihen-ETF hinzufügen. Dieser federt Verluste in Krisenzeiten ab.

Für wen geeignet?

  • Wer ein ausgewogeneres Portfolio möchte
  • Wer sein Risiko zwischen Aktien und Anleihen besser verteilen will

Beispiel-ETFs:

  • Small Caps: iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF (WKN: A2DWBY)
  • Anleihen: iShares Core Global Aggregate Bond UCITS ETF (WKN: A2H59B)

Drei ETFs geben dir noch mehr Kontrolle über dein Risiko – besonders mit Small Caps oder Anleihen.

4. Das individuelle Portfolio: Vier oder mehr ETFs für Feinschliff

Wer noch spezieller investieren will, kann weitere ETFs hinzufügen. Aber Vorsicht: Zu viele ETFs führen oft zu unnötigen Überschneidungen und machen das Depot komplizierter.

Optionen für Ergänzungen:

  • Nachhaltige ETFs (ESG) – Falls du ethisch und umweltbewusst investieren möchtest
  • Technologie- oder Branchen-ETFs – Falls du gezielt in Zukunftstrends investieren willst
  • Rohstoff-ETFs – Falls du Gold oder andere Rohstoffe beimischen willst

Für wen geeignet?

  • Anleger, die bewusst auf bestimmte Trends oder Branchen setzen wollen
  • Wer noch gezielter streuen möchte, ohne sich zu verzetteln

Beispiel-ETFs:

  • Technologie: iShares Nasdaq 100 UCITS ETF (WKN: A0F5UQ)
  • Nachhaltigkeit: Xtrackers MSCI World ESG UCITS ETF (WKN: A2DVG8)

Mehr ETFs bedeuten mehr Kontrolle, aber auch mehr Komplexität. Nicht jeder braucht ein großes Portfolio.

Fazit: Wie viele ETFs sind sinnvoll im Depot?

Das perfekte ETF-Portfolio hängt von deinen Zielen, deiner Risikobereitschaft und deinem Wunsch nach Einfachheit oder Kontrolle ab. Es gibt nicht die eine richtige Lösung für alle. Entscheidend ist, dass dein Portfolio gut diversifiziert, einfach zu managen und an deine Bedürfnisse angepasst ist.

  • Wenn du möglichst wenig Aufwand willst: Ein einziger MSCI ACWI oder FTSE All-World ETF reicht völlig aus. Du bist damit global investiert und musst dich um nichts kümmern. Das ist die einfachste Lösung für langfristigen Vermögensaufbau mit minimaler Arbeit.
  • Wenn du selbst entscheiden willst, wie du dein Geld aufteilst: Zwei ETFs, ein MSCI World + MSCI Emerging Markets, bieten eine gute Mischung. Du kannst selbst bestimmen, wie stark du in Schwellenländer investieren möchtest. Dieses Portfolio ist immer noch simpel, aber flexibler als ein einziger ETF.
  • Wenn du dein Risiko noch besser streuen willst: Drei ETFs sind eine gute Wahl, wenn du entweder Small Caps oder Anleihen beimischen möchtest.
    • Mit einem Small-Cap-ETF holst du dir kleine Unternehmen ins Depot, die oft stärker wachsen als große Konzerne.
    • Mit einem Anleihen-ETF reduzierst du die Schwankungen in deinem Portfolio, falls du etwas mehr Sicherheit möchtest.
  • Wenn du gezielt Schwerpunkte setzen willst: Mit vier oder mehr ETFs kannst du spezielle Strategien verfolgen – zum Beispiel mit nachhaltigen ETFs, Technologie-ETFs oder Rohstoff-ETFs. Doch Achtung: Zu viele ETFs machen dein Portfolio schnell unnötig kompliziert.

Die meisten Anleger kommen mit ein bis drei ETFs bestens aus. Mehr ETFs bedeuten nicht automatisch mehr Diversifikation – oft gibt es große Überschneidungen, die das Depot unnötig aufblähen. Wichtig ist, dass dein Portfolio klar strukturiert ist, zur eigenen Strategie passt und langfristig leicht zu managen bleibt.

Am Ende gilt: Je einfacher dein Portfolio, desto besser kannst du es langfristig durchziehen. Ein gut gewähltes ETF-Portfolio bringt dir auf lange Sicht mehr, als ständig neue ETFs hinzuzufügen oder Strategien zu ändern.

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FAQ

Wie viele ETFs sollte man im Portfolio haben?
Sind 4 ETFs zu viel?
Wie viele ETFs sind in einem Portfolio?
Wie viel Ihres Portfolios sollten ETFs sein?

Autorenbox

Sie ist Gründerin von beatvest. Als sie vor einigen Jahren zu Investieren begonnen hatte, fiel ihr persönlich das Problem der Finanzmärkte auf. Das Wissen ist wild verteilt und überwältigend. Man macht sich bei der Auswahl der richtigen Investmentprodukte sorgen und braucht lange bis man Selbstbewusstsein aufgebaut hat. Doch so muss es nicht sein.

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